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Tanker-Besatzung hat den Iran verlassen

Die Crewmitglieder des norwegischen Tankers, der im Golf von Oman angegriffen worden sein soll, sind in Dubai gelandet.

Heute Redaktion
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Zwei Tagen nach den mutmaßlichen Angriffen auf zwei Tanker im Golf von Oman ist die Besatzung des norwegischen Tankers "Front Altair" in den Vereinigten Arabischen Emirate eingetroffen. Ein Sprecher der Reederei Frontline teilte am Samstag mit, die 23 Besatzungsmitglieder seien von der iranischen Hafenstadt Bandar Abbas in die Emirate geflogen und am Flughafen von Dubai gelandet. Es gehe ihnen allen gut und sie seien im Iran gut behandelt worden.

Auf der "Front Altair" und dem japanischen Tanker "Kokuka Courageous" hatten sich am Donnerstagmorgen im Golf von Oman Explosionen ereignet. Die USA und Großbritannien warfen dem Iran vor, die beiden Schiffe angegriffen zu haben. Teheran weist die Vorwürfe zurück.

Beide Schiffe nahmen am Samstag Kurs auf die Vereinigten Arabischen Emirate. Die "Kokuka Courageous" soll nach Angaben der japanischen Reederei Kokuka in Fudschaira oder Chor Fakkan anlegen. Laut einem Bericht der iranischen Nachrichtenagentur Isna ist auch die "Front Altair dorthin unterwegs. Nach Angaben der Reederei wurde der Tanker inzwischen aus iranischen Hoheitsgewässern geschleppt.

Unterdessen hat auch Saudi-Arabien seinen Erzrivalen Iran für die mutmaßlichen Angriffe verantwortlich gemacht. Das "iranische Regime" habe den Besuch des japanischen Regierungschefs Shinzo Abe nicht respektiert und während dessen Anwesenheit die Schiffe angegriffen, eins davon ein japanisches, sagte der saudische Kronprinz Muhammad bin Salman der arabischen Zeitung "Al-Sharq al-Awsat", wie das Blatt am Sonntag berichtete. Von der internationalen Gemeinschaft forderte er eine "entschlossene Haltung".

Britischer Botschafter im Außenministerium

Am Samstag hat der Iran den britischen Botschafter ins Außenministerium in Teheran einbestellt. Botschafter Rob Macaire sei wegen "falscher" Erklärungen des britischen Außenministers Jeremy Hunt zu den beiden Angriffen einbestellt worden, teilte das Ministerium in einer Erklärung mit, die von der staatlichen Nachrichtenagentur Irna verbreitet wurde.

In dem Gespräch protestierte der Europa-Direktor des Ministeriums demnach "auf das Schärfste" gegen die "inakzeptablen und anti-iranischen Positionen der britischen Regierung".

Nach den USA hatte am Freitag auch Großbritannien den Iran für die Angriffe verantwortlich gemacht. Der britische Außenminister Jeremy Hunt erklärte, nach Einschätzung seiner Regierung stecke Teheran mit "an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit" hinter den Attacken. Teheran weist die Vorwürfe zurück.

(red/20 Minuten)