Für Serienmeister Salzburg geht es in der Champions League jetzt um alles. In Gruppe G führen die "Bullen" nach vier Runden die Tabelle sensationell mit sieben Zählern an. Lyon und Wolfsburg halten bei fünf Punkten, Sevilla bei drei. Zwei Runden sind noch zu spielen.
Am Dienstag kann Salzburg im Hexenkessel von Lyon vor 29.000 Fans das historische Ticket für das Königsliga-Achtelfinale lösen. Klappt das nicht, kommt es zu einem "Finale" daheim gegen Sevilla am 8. Dezember. Bitter: Dann dürfen keine Fans im Stadion dabei sein. Der Lockdown in Österreich lässt das nicht zu.
„"Es ist schon ein Stück weit beschämend, dass es so weit kommen musste"“
Salzburg-Geschäftsführer Stephan Reiter sieht einen Wettbewerbsnachteil auf internationaler Bühne für den rot-weiß-roten Serienmeister. Er kritisiert gegenüber der APA das politische Pandemie-Management. "Es ist schon ein Stück weit beschämend, dass es so weit kommen musste, dass Österreich als erstes Land in Europa wieder in einen Lockdown geht", stellt er klar.
"Andererseits sehe ich natürlich, dass es keine andere Möglichkeit mehr gibt, aufgrund einer Entwicklung, die man wieder verschlafen hat. Es schmerzt emotional, wir hätten uns nicht gedacht, dass wir noch einmal Spiele ohne Fans erleben müssen."
„"Das tut finanziell weh, ist auch ein sportlicher Wettbewerbsnachteil"“
Noch drei Heimspiele haben die Salzburger bis Jahresende. Speziell das Geisterspiel gegen Sevilla schmerzt enorm. "Das Spiel war ja trotz 2G-Regelung de facto ausverkauft. Das tut einerseits finanziell weh, denn wir sprechen hier von einem Bruttoumsatz von fast zwei Millionen Euro, den wir jetzt rückabwickeln müssen", sagt der wirtschaftliche Geschäftsführer. "Andererseits ist es auch ein sportlicher Wettbewerbsnachteil."
Den Unterstützungsfonds der Regierung wird Österreichs Tabellenführer im Gegensatz zu anderen Bundesliga-Klubs laut Reiter weiter nicht anzapfen. "Nicht, weil es uns so gut geht, sondern weil die Wirtschaftshilfe dazu da sein sollte, in wirtschaftliche Schwierigkeiten geratenen Unternehmern und kleineren Klubs durch diese schwierige Zeit zu helfen."