Aufgeladener könnte die Stimmung im Vorfeld des Akademikerballs der FPÖ in der Wiener Hofburg am Freitag nicht sein. Parteien, Aktivisten und Protestgruppen werfen sich gegenseitig Hetze, Extremismus und Gewalt vor. Heftige Ausschreitungen werden erwartet.
- veranstaltet von der FPÖ - lässt die Wogen hochgehen. Die Aufregung begann bereits wieder Anfang 2013, als der oberösterreichische FPÖ-Abgeordnete und Hauptmann der Miliz, Elmar Podgorschek, ankündigte, gegen das vom Verteidigungsministerium verhängte Uniform-Verbot beim Burschenschafterball bis zum Verfassungsgerichtshof vorzugehen.
Kurz darauf folgte ein offener Brief des Bündnisses "Jetzt Zeichen setzen" an die Hofburg, in dem anprangert, dass die Räumlichkeiten weiterhin "Rechtsextremen aus ganz Europa" zur Verfügung stehe. Dies wiederum erzürnte den Ring freiheitlicher Studenten, die die Verantwortung für eine "Nacht der Gewalt" mit Brandanschlägen und Angriffen im Rahmen des WKR-Balls 2012 dem Bündnis zuschiebt und von Mobbing spricht.
Konflikt schaukelte sich hoch
"Jetzt Zeichen setzen" setzte nach und lud Mitte Jänner zu einer Informationskundgebung vor dem Hotel Sacher sowie weitrer Hofburg-Gesellschafter. "Die Gäste des Hotels sollen aufgeklärt werden, dass ihre gebuchte Bleibe mit ihrem Schweigen zu diesem Skandal rechtsextreme Umtriebe in Österreich und Europa indirekt unterstützt", ließ man vermelden. FPÖ-Generalsekretär Harald Vilimsky wetterte daraufhin gegen die "Erpressung der linken Jagdgesellschaft".Rückendeckung für die Protestgruppe kam schließlich auch von Wiens Kulturstadtrat Andreas Mailath-Pokorny (SPÖ), der die Weiterführung des Burschenschafterballs unter anderem Namen als "anmaßend und rufschädigend" bezeichnete. "Jetzt Zeichen setzen" schlossen sich unter aderem Sozialistische Jugend (SJ), SOS Mitmensch, Grüne und die Israelitische Kultusgemeinde Wien (IKG) an.
Feuerwerk an gegenseitigen Beschuldigungen
Wenige Tage vor dem Akademikerball überschlagen sich die Meldungen der Parteien, Veranstalter und Protestgruppen. Während die Betreiber der Hofburg kein Problem in der Veranstaltung sehen, prangert die FPÖ "anarchistische Freunde und Sympathisanten", "peinliche Protestversuche", "linksextreme Exekutivriege" und "moralische Verkommenheit" an. Während am 1. Februar ab 18 Uhr heftige Proteste, ausgehend vom Europaplatz bzw. der Hauptuniversität erwartet werden, , sollte die Exekutive bei den "gewaltbereiten Linken" nicht eingreifen. Die Protestgruppen rufen dagegen zum "Widerstand" gegen "ewiggestrige, menschenverachtende Ideologien" und hoffen auf rege Beteiligung an der Kundgebung.