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Best of Kino 2015: Die Top 20
Die "heute.at"-Kinoredaktion hat abgestimmt: Das sind unsere Top 20 der besten Kino-Filme 2015! An jedem Sonntag bis zum Jahreswechsel lassen wir fünf der Streifen Revue passieren - mit einem schelmischen Augenzwinkern und einem Freilos für "Star Wars VII - Das Erwachen der Macht"...
Die "heute.at"-Kinoredaktion hat abgestimmt: Das sind unsere der besten Kino-Filme 2015! Zum Jahreswechsel lassen wir die Top 20 Revue passieren - mit einem schelmischen Augenzwinkern und einem Freilos für ... Auf der letzten Seite des Artikels können Sie zudem selbst abstimmen.
Platz 20: "Mission Impossible - Rogue Nation"
Zum bereits fünften Mal schlüpft in die Rolle des Superagenten Ethan Hunt und demonstriert erneut, wie schnell er laufen kann, wie Bauchmuskeln auf einem über fünfzig Jahre alten Körper aussehen und selbstmörderische Stunts die Welt retten können.
In Zeiten, in denen sich selbst James Bond, das ultimative Vorbild aller Kinoagenten, an realistischeren Kollegen wie Jason Bourne orientiert, setzt die "Mission Impossible"-Reihe auf Oldschool Spy Action. Nah an der Wirklichkeit ist "Rogue Nation" keineswegs gebaut. Hunt klammert sich an ein abhebendes Flugzeug, hält so lang die Luft an, dass selbst ein Apnoe-Taucher vor Neid erblassen würde und beteiligt sich an einer Hochgeschwindigkeitsverfolgungsjagd nachdem er gerade erst wiederbelebt wurde. Aber ganz ehrlich, der Film macht einfach Spaß.
Ein weiterer Pluspunkt für "Mission: Impossible - Rogue Nation" ist natürlich die Tatsache, dass die .
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Platz 19: Steve Jobs
In den USA fiel der Film an den Kinokassen durch. Schade, denn wir halten das Biopic-Drama für großartig und absolut sehenswert. Der Flop ist dadurch zu erklären, dass "Steve Jobs" mehr Theater als Kino ist, praktisch nur aus Dialogen besteht und mit dem echten Apple-Gründer wenig bis gar nichts zu tun hat bzw. haben will. Bei hatte das noch funktioniert, das Publikum war allerdings vorgewarnt worden.
Danny Boyle, Regisseur von "Steve Jobs", unterließ es hingegen, vorab "Achtung, Fiktion!" zu brüllen. Steve Wozniak, seines Zeichens Apple-Gründer Nr. 2, sah in Darstellung der Titelfigur keine Ähnlichkeiten zu seinem verstorbenen Ex-Kollegen und Freund. Dass der Film ein brilliantes und nicht unwitziges Psychogramm eines Genies/Blenders/Ekelpackets zu bieten hat, interessierte die Leute danach nur noch wenig. Uns freilich schon...
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Platz 18: "Fack ju Göhte 2"
Die Deutschen produzieren mitunter ja sehr gute Komödien. Auch wenn man als Österreicher den Schmäh der Nachbarn nicht immer gut versteht, kann man meist zumindest mitlachen. Ab und an gelingt den Deutschen aber auch ein richtig großer Wurf. "Fack ju Göhte" (2013) war ein solcher. Und der durfte natürlich nicht ohne Fortsetzung bleiben.
So gut wie Teil eins ist "Fack ju Göhte 2" nicht geworden, was aber nicht bedeuten soll, dass das Komödien-Sequel völlig abstinkt. Im Gegenteil, der zweite Teil baut erfolgreich auf die Stärken seines Vorgängers und beschert uns neue Highlights von Elyas M'Barek als grantelndem Brachial-Pädagogen und .
Bereits der erste Trailer zum Film punktete zudem mit tiefen Gags der Marke klein aber genial: "Fack ju Göhte 2" wurde von Constantin Film produziert. Im Insert des Clips wird der Vorname im Schultafel-Schmierfinken-Stil mit dem Satz "... ist ein Wichser" verziert. Ok, findet nicht ein jeder lustig. Diejenigen, die jetzt entsetzt die Stirn in Falten legen, sollten den Film vielleicht lieber meiden...
Eine ausführliche Kritik (übrigens von einem Mitglied der "Heute.at"-Kinoredaktion verfasst, das den Film nicht in die Top 20 gewählt hätte) und alle Bilder zu .
Platz 17: "Foxcatcher"
Schon am ersten Trailer erkannte man die Oscar-Ambitionen des Dramas: Besonders gut gefiel uns in der ersten Vorschau Comedy-Ass ), legt ihm gegenüber aber ein extrentisches und zunehmend gewalttätiges Verhalten an den Tag. Schließlich eskaliert die Situation.
"Foxcatcher" basiert auf wahren Begebenheiten. Der Film hat wenig Action, dafür umso mehr Charakterspiel zu bieten. Steve Carell wurde zurecht mit einer Oscar-Nominierung für die beste Hauptrolle belohnt, Channing Tatum stellte unter Beweis, dass er nicht nur als Stripper Magic Mike hervorragende Figur macht.
Platz 16: "Der kleine Tod"
In unseren Top 20 finden sich nicht nur Kassenschlager und Oscar-Hamster. Es ist auch Platz für kleinere Produktionen, die im Jahr 2015 die Aufmerksamkeit der "Heute.at"-Kinoredaktion erregten. Zu diesen zählte zweifellos "Der kleine Tod", ein australischer Episodenfilm über kleinere und größere sexuelle Extravaganzen.
Wer jetzt an Teenie-Komödien à la denkt, befindet sich auf dem Holzweg. "Der kleine Tod" (von "la petit mort", einem französischen Idiom für Orgasmus, abgeleitet) ist ein intelligente, bitterböse und unglaublich witzige Komödie über Sex.
Im Verlauf des Filmes lernen wir verschiedene Paare kennen, die beim Liebesspiel gewisse "außerordentliche" Vorlieben haben: Rowena (Kate Box) entdeckt, dass die Tränen ihres Mannes sie erregen, Dan (Damon Herriman) verliert sich in den Rollenspielen, die ihm sein Eheberater empfohlen hat, und Maeve (Bojana Novakovic) beichtet ihrem Freund ihre gewalttätigen Fantasien.
Das Highlight des Filmes ist aber die Szene, in der eine junge Frau zwischen einem taubstummen Anrufer und einer Telefonsexhotline vermitteln muss. Unbedingt ansehen! Wenn sie über 18 Jahre alt sind...
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Platz 15: "Fast & Furious 7"
Oscar-würdiges Charakterspiel und genial geflochtene Handlungsstränge hatte die "Fast & Furious"-Franchise auch in diesem Jahr nicht zu bieten. Dafür aber Rennwägen, die (mit und ohne) Fallschirm durch die Lüfte segeln, gigantische Explosionen und knallharte Kerle. Dass der PS-Actioner es in unsere Top 20 geschafft hat, verdankt er allerdings seiner liebevollen und überraschend gut gelungenen Umgestaltung nach dem Unfalltod von .
Computertechnik, Kameratricks und der Einsatz von Walkers Brüdern sorgten dafür, dass das Franchise-Urgestein Brian O'Conner einen würdigen Abschied bekam. Einige der dafür nötigen Skriptänderungen stören den Flow des Films, einige der verwendeten Special Effects entlarvt man auf den ersten Blick. Das Endergebnis kann sich trotzdem sehen lassen. Selten verfügte ein Blockbuster über einen derart emotionalen Punch!
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Platz 14: "Ant-Man"
Das Kino-Jahr 2016 steht schon jetzt im Zeichen der Comicverfilmungen. Neben Mega-Produktionen wie ein wahrer Rohrkrepierer.
Nur ein Superheld wurde seinen (vorsichtig gestreuten) Vorschusslorbeeren gerecht und machte mit seinem unterhaltsamen Kinodebüt Lust auf mehr. Ant-Man, im gleichnamigen Film von verkörpert darf sich 2015 Marvels Kinokrone aufsetzen. Die Comic-Adaption punktet nicht nur mit jeder Menge Humor, sondern auch mit einem für das Genre untypischen Aufbau. In "Ant-Man" geht es nicht (direkt) um Weltrettung und Heldentum, sondern um einen sorgfältig vorbereiteten Einbruch.
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Platz 13: "Slow West"
Michael Fassbender kann alles spielen. Ob als mächtiger Mutant ("X-Men"), Shakespeare-König () oder spartanische Killer-Maschine ("300") - der gebürtige Brite brilliert in jeder Rolle. 2015 war er erstmals in einem Western zu sehen.
Halt, nein, die Comicverfilmung "Jonah Hex", in der Fassbender als sadistischer Sidekick-Schurke zu sehen ist, lässt sich mit eineinhalb zugedrückten Augen zum Western-Genre zählen. Als klassischer Cowboy-Streifen geht aber auch "Slow West" nicht durch. Hier gibt es keine Helden, die langsam in den Sonnenuntergang reiten, keine Schurken, die ganze Städte terrorisieren, bevor sie von einer Ein-Mann-Armee gestoppt werden, keine Lucky-Luke-artigen Revolervirtuosen.
Fassbender spielt einen abgebrühten Outlaw, der einen jungen Schotten (Kodi Smit-McPhee) auf der Suche nach seiner großen Liebe unter die Arme greift. Realistisch, schön, Top-20-würdig!
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Platz 12: "Straight Outta Compton"
Compton ist eine Vorstadt von Los Angeles im kalifornischen Bundesstaat Kalifornien. Warum man den Namen kennen sollte? Compton gilt als Geburtsort des Gangster Rap. Lange bevor Eminem, 50 Cent und Co. zu Superstars aufstiegen, brachte die Stadt vier junge Musiker hervor, die das Hiphop-Genre nachhaltig verändern sollten. Arabian Prince, Dr. Dre, Eazy-E und Ice Cube gründeten 1986 die Formation N.W.A. und produzierten zwei Jahre später mit "Straight Outta Compton" eines der wichtigsten Alben der jüngeren Musikgeschichte.
Der gleichnamige Film ist weit mehr als ein Band-Biopic. "Straight Outta Compton" erzählt von der Evolution des Hiphop, der Infiltration des Mainstreams durch die Subkultur und den Ausbeutungstaktiken der Musikindustrie, aber auch von sozialen Missständen in der US-amerikanischen Gesellschaft und der Unterdrückung von Minderheiten durch die Exekutive. Ice Cube, mittlerweile als Komödiendarsteller ("Ride Along", "22 Jump Street") bekannt, wird in dem Film von seinem Sohn O'Shea Jackson Jr. verkörpert.
Platz 11: "Ex Machina"
Alex Garland machte sich als Schriftsteller und Drehbuchautor einen Namen. (Roman), "28 Days Later" (Skript) und "Dredd" (Skript) sind nur einige der filmgewordenen Visionen, die Garlands Feder entstammen. Mit "Ex Machina" feierte der gebürtige Brite in diesem Jahr sein umjubeltes Debüt als Regisseur.
"Ex Machina" kommt mit einem statischen Set und einer überschaubaren Schauspielerriege aus. Programmierer Caleb (Domhnall Gleeson) gewinnt ein firmeninterne Lotterie und darf seinen Boss Nathan (Oscar Isaac) in dessen abgelegenem Wohnsitz/Forschungslabor besuchen. Dort bastelt dieser an einer künstlichen Intelligenz. Ihr Name ist Ava () und sie hat den Körper einer jungen Frau. Caleb soll einen Turing-Test an ihr durchführen, sprich ihre Menschlichkeit überprüfen. Schnell entdeckt er jedoch, dass Nathan etwas vor ihm verheimlicht.
Garland kombiniert grandiose Sci-Fi mit intensivem Thriller. Das groß aufspielende Darsteller-Trio und der reduzierte, wummernde Soundtrack sorgen bis zur letzten Minute für Gänsehautfeeling.
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Platz 10: "Run all Night"
Wir hoffen inständig, dass , dass er auch gute (Action-)Thriller machen kann. Im April 2015 stellte er dies erneut unter Beweis...
In "Run all Night" spielt Neeson Jimmy Conlon, einen abgehalfterten, ehemaligen Killer der irischen Mafia, den nur die Freundschaft mit Syndikatsboss Shawn Maguire (Ed Harris) finanziell über Wasser hält. Als Jimmys Sohn Mike (Joel Kinnaman, im nächsten Jahr unter anderem in zu sehen) von Shawns Sohn Danny (Boyd Holbrook) attackiert und dabei ums Leben kommt, werden ihre Väter zu Todfeinden.
"Run all Night" ist ein gelungener Mix aus Gangster-Epos und rasantem Actioner. Neeson und Harris gefallen als gefährliche alte Männer, und auch die komplizierte Vater-Sohn Beziehung zwischen Jimmy und Mike überzeugt. Da es haarscharf nicht in unsere Top 20 schaffte, ist "Run all Night" der einzige Mobster-Film in unserer Best-of-2015-Liste.
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Platz 9: "Sicario"
Der Begriff Sicario bedeutet in Mexiko Auftragsmörder. Im gleichnamigen Film ist ) in den Drogenkrieg an der Grenze mexikanisch-amerikanischen Grenze eingreifen soll.
"Sicario" ist ein Thriller, der nicht nur für Gänsehaut, sondern auch für ein flaues Gefühl in der Magengrube sorgt. Spätestens als man in der Grenzstadt Juárez verstümmelte, nackte Leichen von der Brücke baumeln sieht, die in das Hoheitsgebiet der Vereinigten Staaten führt, cancelt man in Gedanken den nächsten Mittelamerikaurlaub. Wer bei den grausigen Bildern und dem hochspannenden Plot ruhig sitzen bleiben kann, wird vom wummernden, furchteinflößenden Soundtrack aus der Reserve gelockt. Ein genialer Thriller, aber nichts für schwache Nerven.
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Platz 8: "Das ewige Leben"
Der beste österreichische Film des Jahres ist Brenner-Krimi Nummer vier. In der Verfilmung von Wolf Haas' Roman "Das ewige Leben" schlüpft erneut ), der früher mit Brenner auf der Polizeischule war, in den Fall verstrickt zu sein.
Wolf Haas hat einen "sehr eigenen", sprich nicht gerade der Norm entsprechenden Krimi-Stil. Gemeinsam mit Josef Hader und Regisseur Wolfgang Murnberger adapiert er die Brenner-Storys seit dem Jahr 2000 fürs Kino. Wie seine drei Vorgänger () ist auch der vierte Film der Reihe überaus morbide, schwarzhumorig und sehr österreichisch. Allerdings geht es in "Das ewige Leben" weniger um Ermittlungsarbeiten als um einen Tauchgang in die persönliche Vergangenheit und Psyche der Hauptfigur.
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Platz 7: "Birdman"
Genial, aber auch ein wenig anstrengend, so lautete das Urteil der "heute.at"-Kinoredaktion über den Oscar-Abräumer 2015. Alejandro González Iñárritus handelt von einem ehemaligen Schauspielstar (Michael Keaton), der eine Raymond-Carver-Kurzgeschichte am Broadway inszeniert und sich dabei mit einem extentrischen Schauspieler () herumschlagen muss.
"Birdman" bietet grandiose Dialoge, brilliantes Charakterspiel und optische Extravaganz. Letztere zeigt sich aber nicht (wie so oft) in ausufernden Special-Effects-Orgien, sondern in einer scheinbar filmfüllenden Kamerfahrt. Für die Zuseher sieht es so aus, als wäre Iñárritus Tragikomödie in einer einzigen Einstellung gedreht, die Cuts sind mit freiem Auge nicht erkennbar. Entsprechend aufwendig gestalteten sich auch die Dreharbeiten zu "Birdman". Die einzelnen, oft mehrere Minuten langen Passagen mussten ohne Unterbrechung gefilmt werden, jedes Wort, jeder Blick, jede Bewegung genau an seinem Platz sein, von Set, Props und Extras ganz zu schweigen. Das sieht umwerfend auf, kann in den knapp zwei Stunden Laufzeit aber auch Kopfschmerzen hervorrufen.
Am Ende war "Birdman" der Academy vier Oscars wert (beste Kamera, bestes Drehbuch, beste Regie, bester Film), Hauptdarsteller Michael Keaton musste sich jedoch ) beugen.
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Platz 6: "Codename U.N.C.L.E."
Neuauflagen von Uraltserien aus dem TV-Archiv können mächtig in die Hose gehen. Zeichnet ein Kult-Regisseur wie für die Adaption verwantwortlich, darf man aber leise Hoffnung schöpfen. Passen dann auch noch Optik, Witz und Hauptbesetzung ist vorsichtiger Jubel angesagt. All das trifft freilich auf "The Man from U.N.C.L.E." zu.
Das Akronym aus dem Titel steht für eine internationale Spionage-Einheit, die zur Zeit des Kalten Krieges gegen weltherrschaftsgeile Superschurken vorgeht. Die zugehörige TV-Serie stammt aus den Sechzigern und entstand im Fahrwasser der ersten Bond-Filme. In der modernen Kinoversion bleibt "The Man from U.N.C.L.E." seinen Wurzeln treu, soll heißen die Handlung wurde weder in die Gegenwart transferiert, noch von den klassischen 007-Schemata befreit. Das lässt auf der Plot-Ebene zwar keine Innovationen zu, räumt Guy Ritchie und seinem Cast aber den Platz ein, die Good Old Spy Action im großen Stil auszukosten.
Es macht einfach unglaublichen Spaß, Napoleon Solo (Superman-Darsteller ) ist die wahre Offenbarung des Films aber Elizabeth Debicki als Schurkin Victoria. Da würde sogar ein Blofeld vor Neid erblassen!
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Platz 5: "Er ist wieder da"
Gänzlich wohl fühlt man sich in einer Kinovorstellung von "Er ist wieder da" nicht - und das ist gut so! Die deutsche Komödie und Literaturverfilmung (nach einem Roman von Timur Vermes) lässt Adolf Hitler (Oliver Masucci), auf mysteriöse Weise im Berlin der Gegenwart zu neuem Leben erwacht, auf die moderne Gesellschaft los und hält ihr mit breitem Grinsen den Satire-Spiegel vor.
"Er ist wieder da" ist nur zum Teil Spielfilm. Die geskripteten Passagen werden durch Doku-artige, aus diversen Comedy-Formaten (zum Beispiel ) bekannte Sequenzen ergänzt, in denen die Darsteller auf "echte Menschen" treffen. Die Grenzen zwischen Realität und Fiktion verschwimmen zusehends, was dem Film einen ungeheuren Punch verleiht. Das einem das Lachen dabei oft im Halse stecken bleibt, ist das beste Qualitätsmerkmal des Films.
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Platz 4: "Alles steht Kopf"
Pixar ist Experte im Kreieren liebenswerter Animationskomödien, die für alle Altersklassen etwas zu bieten haben (dieses Jahr gab es mit eine seltene Ausnahme). Neben modernster Tricktechnik bestechen die Filme vor allem durch einen reichhaltigen Fundus an genialen Ideen. Pixar-Produktionen sind prinzipiell brilliant, mit "Alles steht Kopf" (Originaltitel: "Inside Out") hat sich die Animationsschmiede aber selbst übertroffen.
Der Film entführt die Zuschauer in den Kopf des jungen Mädchens Riley, in dem personifzierte Gefühle das Sagen haben. Sitzt Freude am Steuerpult, ist Riley glücklich, drückt Wut die Knöpfe, lässt es das Mädel krachen. Als Freude und Traurigkeit durch einen Unfall im Langzeitgedächtnis stranden, steht Rileys Welt plötzlich kopf.
Die Animationskomödie gibt einen glaubwürdigen Einblick in die Gedankenwelt eines Kindes und lässt sich dabei guten Gewissens als pädagogisch wertvoll bezeichnen - für Kinder und Erwachsene! Darüber hinaus verzichtet Regisseur und Drehbuchautor Pete Docter darauf, in emotional aufwühlenden Momenten unnötig auf die Tränendrüse zu drücken (Stichwort: imaginärer Spielgefährte) und Moralpredigten zu erteilen.
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Die Top 3 finden Sie auf der nächsten Seite.
Platz 3: "Kingsman: The Secret Service"
Die Euphorie für hatten wir bereits, nun ist es Zeit, den besten Agenten-Actioner - und zugleich die beste Comicverfilmung - des Jahres zu küren: Die Auszeichnung geht an "Kingsman: The Secret Service"!
Eggsy (Taron Eagerton), ein talentierter, blitzgescheiter Kleinkrimineller wird von Topspion Harry Hart aka Galahad () einen sinistren Plan zum weltweiten Massenmord ausheckt, muss Eggsy die Kohlen aus dem Feuer holen...
"Kingsman: The Secret Service" (basierend auf einem Comic von Mark Millar und Dave Gibbons) ist eine jüngere, frischere Version von 007. Die Gags sind tiefer, die Actionszenen rasanter, die Spionage-Bonzen britischer. Und es funktioniert! Absolutes Highlight des Films ist Schurken-Sidekick Gazelle (Sofia Boutella) mit ihren messerscharfen Beinprothesen, die sogar Bonds Beißer Konkurrenz machen könnte.
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Platz 2: "Mad Max: Fury Road"
Simpler könnte ein Plot kaum sein: Die Guten flüchten durch eine karge Endzeitwüste, die Bösen fahren hinterher. Aber wie Kult-Regisseur George Miller diese Verfolgungsjagd inszeniert, das ist schlichtweg Weltklasse! CGI ist hier ein absolutes No-go, die Effekte entstanden manuell und mit atemberaubender Liebe zum Detail. Genauso sorgfältig wurden Charaktere und Boliden entwickelt, opulente Optik und düstere Post-Apokalypse verknüpft. Ein Muss für die Top 3 des Jahres 2015.
Mad Max feierte 1979 sein Kinodebüt. George Miller hatte damals so wenig Budget, dass er nicht in Sets investieren konnte und im australischen Outback drehen musste. Der Look des Films wurde zum absoluten Kult, Hauptdarsteller dadurch gestört fühlten, ist ein weiterer Pluspunkt für den Film. Wer "Mad Max: Fury Road" noch nicht gesehen hat: unbedingt nachholen!
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Platz 1: "The Martian"
Der deutsche Titel ("Der Marsianer - Rettet Mark Watney") ist das einzige Manko von grandiosem Sci-Fi-Abenteuer. Ein verzeihbarer Makel, der sich im Best-of-2015-Ranking nicht negativ auswirkte: "The Martian" setzte sich knapp vor "Mad Max: Fury Road" durch und ist unser Kinofilm des Jahres.
Endlich wieder ein Science-Fiction-Streifen, in dem es tatsächlich um Science geht: Der totgeglaubte Mark Watney () wird von seiner Crew auf dem Mars zurückgelassen und muss sein gesamtes Wissen aufbringen, um auf dem unwirtlichen Planeten zu überleben. Mit viel (Galgen-)Humor und einem Mindestmaß an unverständlichem Fachjargon geht er ans Werk und fesselt die Zuschauer von der ersten bis zur letzten Minute.
Der Kampf Mann gegen Planet lockte die Zuschauer in Massen ins Kino - ohne auf abgedroschene Blockbusterformeln zu bauen, ohne CGI-Materialschlachten und ohne nennenswerten Love-Subplot. Schön, dass auch solche Filme Anklang finden. Bitte mehr davon!
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