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Bestattungsinstitut wirbt mit Frühbucherrabatt

Heute Redaktion
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Wer früh bucht, bekommt zehn Prozent Vergünstigung auf seine Beerdigung. Damit wirbt ein Bestattungsinstitut in der Schweiz und sorgt damit für Aufregung.

"Planen Sie mit uns Ihre letzte Reise": So wirbt das Bestattungsinstitut Bestattungsplaner.ch. Bei der Firma aus Horw kann man Bestattungen online buchen. Nun hat sie sich zu einer außergewöhnlichen Werbeaktion entschieden.

Vergangenen Samstag verteilten vier Flight-Attendants mit Engelsflügeln am Rücken in der Stadt Luzern Flyer mit der Aufschrift: "Jetzt 10% Frühbucher-Rabatt". Zusätzlich lief in den VBL-Bussen und in den Postautos ein Werbespot mit den vier Engeln.

Tod sei kein Tabuthema mehr

Die Werbung wird von der Luzerner Werbeagentur Rocket.ch betreut, wie die "Luzerner Zeitung" berichtet. Mit der Werbung wolle man Jung und Alt ansprechen, sagte Mathias Schürmann von der zuständigen Werbeagentur Rocket.ch gegenüber der "Luzerner Zeitung".

Die Aktion soll zur Bestattungsvorsorge anregen. Trotzdem kann Schürmann verstehen, dass sich einige Leute an der "ungewohnt plakativen Werbung stören". Es habe positive sowie auch negative Rückmeldungen gegeben. Schürmann betont: "Die Promoaktion mit den Engeln und der dazugehörige Videoclip sind weder geschmack- noch pietätlos."

Roland Grieder, Dozent für Werbesoziologie an der Hochschule Luzern, hat die gleiche Ansicht. Der Tod und das Sterben seien heute kein Tabuthema mehr. "Vor zehn Jahren war das noch nicht der Fall, aber heute ist das Thema allgegenwärtig, es wird darüber gesprochen, es taucht in den Medien auf." Die Werbung sei eine unter vielen Promoaktionen.

Werbung sei respektlos

Aber es gibt auch Kritik: "Es zeugt von Respektlosigkeit gegenüber den Menschen, die unmittelbar mit einem Todesfall konfrontiert sind", sagt Martin Mendel, Geschäftsleiter von Egli Bestattungen AG, gegenüber der "LZ". Laut Mendel muss ein Bestattungsunternehmen schlicht und zurückhaltend werben.

Auch Rolf Arnold, Mitinhaber des Luzerner Bestattungsinstituts Arnold und Sohn, ist dieser Meinung: "Pietät ist in unserer Branche äußerst wichtig." Zwar sei es gut, dem Thema Sterben und Tod offener zu begegnen, "man darf es aber nicht auf die Spitze treiben".

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