Oberösterreich

Letzter Wunsch erfüllt, dann verstarb Krebspatientin 

Das rührt zu Tränen. Ein todkranke Frau wollte unbedingt die Van-Gogh-Ausstellung in Linz sehen. Der Verein "Rollende Engel" half.

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Gemeinsam mit ihrer Familie besuchte Roberta die Ausstellung in der Tabakfabrik. Einen Tag später verstarb sie.
Gemeinsam mit ihrer Familie besuchte Roberta die Ausstellung in der Tabakfabrik. Einen Tag später verstarb sie.
Verein Rollende Engel

So schön und zugleich so traurig. Die Linzerin Roberta (60, Name geändert), hat Krebs im Endstadium, sie ist austherapiert, liegt auf der Palliativstation der Barmherzigen Schwestern in Linz. Ihr letzter großer Wunsch: Sie will noch die große Vincent-Van-Gogh-Ausstellung der Linzer Tabakfabrik sehen. Und in einem echten Kraftakt aller Beteiligter konnte der Wunsch noch vor Weihnachten erfüllt werden.

"Ich habe am Freitagabend einen Anruf einer Bekannten bekommen, dass die Mutter einer Freundin im Sterben liegt und unbedingt in die Ausstellung sehen will", erzählt Florian Aichhorn (40). Der Welser, der eigentlich Weltstars wie Joe Cocker oder Helene Fischer auf ihren Tourneen betreut, hat im Jänner 2020 den Verein "Rollende Engel" gegründet.

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    Gemeinsam mit ihrer Familie besuchte Roberta die Ausstellung in der Tabakfabrik. Einen Tag später verstarb sie.
    Gemeinsam mit ihrer Familie besuchte Roberta die Ausstellung in der Tabakfabrik. Einen Tag später verstarb sie.
    Verein Rollende Engel

    Der Verein hat es sich zur Aufgabe gemacht, todkranken Menschen einen letzten Wunsch zu erfüllen. In Fall von Roberta machte sich Aichhorn sofort daran, den Wunsch zu erfüllen. "Es war klar, dass die Frau leider nicht mehr lange zu leben hat", so Aichhorn.

    Er setze sich sofort mit dem Krankenhaus, mit Tabakfabrik-Mastermind Chris Müller und Ausstellungsveranstalter Oliver Forster (COFO) in Verbindung.

    Und dann ging alles ganz schnell. Schon 14 Stunden später konnten sich Samstagmittag Roberta und ihre Familie die Ausstellung ansehen. "Es war schon sehr bewegend zu sehen, wie sehr sich Roberta freute", sagt Aichhorn. Und weil es ihr gar so gut gefiel, schaute man sich die Ausstellung noch ein zweites Mal an.

    Weihnachtsfeier im Auto

    Danach wollte man eigentlich noch in der Wohnung von Roberta in der Linzer Innenstadt eine kleine Weihnachtsfeier veranstalten. Weil die Linzerin aber bettlägrig ist, konnte man nicht in die Wohnung, weil das Stiegenhaus zu eng war. Doch auch da half der Verein "Rollende Engel".

    Der Verein "Rollende Engel"
    Im Jänner 2020 gründete der Welser Florian Aichhorn den Verein. Sein Ziel: Schwerkranken Personen ihren letzten Wunsch erfüllen. Mitterweile erfüllten Aichhorn und 21 weitere ehrenamtliche Helferinnen und Helfer 28 Menschen ihren letzten Wunsch. Und es sind eher bescheidene Dinge. "Noch einmal auf einen Bergipfel zu kommen, der Besuch eines Fußballspiels oder einfach des Zoos. Oder noch einmal einen Pferdehof besuchen", erzählt Aichorn.
    Der Verein bekommt keine staatlichen Förderungen finanziert sich nur über Spenden. Wer spenden will: SPENDENKONTO
    Verein -Rollende Engel-
    Raiffeisenbank Wels
    AT79 3468 0000 0303 9500
    (bitte Name und Adresse nicht vergessen)

    "Wir haben kurzerhand unser Einsatzfahrzeug leer geräumt und konnten dann in dem Auto feiern", so Aichhorn. Und was ihn besonders berührte. "Einige Geschäftsleute haben spontan Kaffee und Kuchen bereit gestellt und geholfen. Es wurde dann gelacht, geweint, gedrückt, gestreichelt und auch verabschiedet", so Aichhorn.

    Nur wenige Stunden später, am Sonntag in der Früh, verstarb Roberta auf der Palliativstation der Barmherzigen Schwestern in Linz…