Österreich

Betagtem Ehepaar wegen Vogelgesangs Klage angedroht

Heute Redaktion
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Bild: Fotolia.com

Ein Wiedehopf, ein in Österreich selten gewordener Singvogel, ist Hauptdarsteller eines Nachbarschaftsstreits im Vorarlberger Ort Nüziders. Nachbarn werfen einem betagen Ehepaar vor, sie mit einem "blöden Kuckucksgerät" im Garten zu belästigen. Laut dem Sohn des Ehepaars handelt es sich jedoch um den Gesang des Wiedehopfs. Beide Seiten lassen jetzt die Anwälte sprechen.

Ein Wiedehopf, ein in Österreich selten gewordener Singvogel, ist Hauptdarsteller eines Nachbarschaftsstreits im Vorarlberger Ort Nüziders. Nachbarn werfen einem betagen Ehepaar vor, sie mit einem "blöden Kuckucksgerät" im Garten zu belästigen. Laut dem Sohn des Ehepaars handelt es sich jedoch um den Gesang des Wiedehopfs. Beide Seiten lassen jetzt die Anwälte sprechen.

Kuckucksähnliche Geräuschte drangen vor einigen Wochen aus dem Garten des Ehepaars Strasser (84 und 85 Jahre alt). Erzürnte Nachbarn riefen daraufhin an und forderten, man möge das "blöde Kuckucksgerät" abstellen. Es handelte sich um keinen Spaßanruf, wie sich herausstellte.

"Ortsunübliche kuckucksähnliche Geräusche"

Ein Anwaltsschreiben mit der Forderung nach einer Einschreitgebühr von 360 Euro flatterte ins Haus. Grund: Von der Liegenschaft seien "nachweislich ortsunübliche kuckucksähnliche Geräusche" ausgegangen. Auch eine Strafe von 500 Euro und eine Unterlassungsklage sollen angedroht worden sein.

Sohn Peter Strasser (51), der eigentlich im Krems lebt, aber seine Eltern in der Sache unterstützt, hat eine Erklärung für die Geräusche: Es handle sich um den Gesang des Wiedehopfes, behauptet er. Tatsächlich kennen viele nicht mehr die unverwechselbaren Lieder des schönen Vogels mit der markanten Mähne. Kein Wunder - ist der Vogel in Vorarberg seit den Sechzigerjahren rar geworden.

"Wiedehopf wird Drohung nicht beeindrucken"

"Den Wiedehopf wird diese Drohung wohl nicht beeindrucken, und er wird seine Balzrufe bis Juli fortsetzen", sagte Strasser, dem der Humor nach dem Ärger noch nicht ausgegangen ist. Danach werde der Vogel nach Afrika reisen. "In der Hoffnung, dass er sich durch diese juristische Groteske nicht einschüchtern lässt, ist das kleine Federtier auch nächstes Jahr wieder in Nüziders willkommen."

Peter Strasser wird nun ebenfalls einen Anwalt beauftragen, in der Sache vorzugehen. Denn Gespräche mit den Nachbarn würden nicht fruchten.