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Betrüger zocken reichen Arzt mit Aladins Wunderlampe ab
Zwei besonders dreiste Betrüger haben einen vermögenden, aber leichtgläubigen Arzt mit einem Märchen aus "Tausendundeine Nacht" abgezockt.
Wenn etwas zu schön klingt, um wahr zu sein, dann ist es das meist auch. Besonders dann, wenn man wortwörtlich und wissentlich ein Märchen aufgetischt bekommt. Diese Lektion musste Ende Oktober auch Laeek Khan aus dem indischen Bundesstaat Uttar Pradesh lernen.
Der ausgebildete Arzt war auf ein dubioses Duo hereingefallen, das ihm Aladins Wunderlampe – ja, genau die aus dem Märchen – zum Kauf anbot. Wie in der bekannten Erzählung sollte in dem auf antik hingetrimmten Ölfunzel auch tatsächlich ein Flaschengeist leben, der dem Besitzer der Lampe jeden Wunsch erfüllen würde.
Geist heraufbeschworen
Zum Beweis beschwor der vermeintliche Verkäufer, der sich als Okkultist ausgab, mit einem Rubbeln an der Lampe sogar den Geist leibhaftig herauf. Dieser war allerdings kein mystisches Geschöpf, sondern nur sein Komplize in Verkleidung. Noch etwas skeptisch wollte der umworbene Käufer, den Geist zu berühren und die Lampe daheim untersuchen, doch darauf konnten sich die Betrüger natürlich nicht einlassen. Geschickt schafften sie es, ihn mit Warnungen vor fatalen Folgen davon abzubringen.
Danach schmierten sie ihm mit der Aussicht auf ewiges Glück, Reichtum und Gesundheit noch so lange Honig ums Maul, bis der Mediziner schließlich anbiss. "Sie hatten einen viel höheren Betrag ausgehandelt, am Ende bezahlte der Arzt aber rund sieben Millionen Rupien [fast 80.000 Euro, Anm.] dafür", schildert einer der Ermittler in dem Fall, Amit Rai, gegenüber der Nachrichtenagentur AFP.
Serientäter
Die Polizisten hatten das Duo schnell ausforschen können, nachdem der Schwindel aufgeflogen und Laeek Khan Anzeige erstattet hatte. Beide Betrüger wurden festgenommen, nach der Ehefrau eines der beiden wird noch gefandet. Sie soll ebenfalls in die kriminellen Machenschaften involviert sein und ist nun auf der Flucht.
"Diese beiden Männer haben auch andere Familien mit dem selben Modus operandi hereingelegt. Der Schaden liegt in Millionenhöhe", so Rai abschließend.