Wien

Betrüger nahmen Wienerin teure Breitling-Uhr im Netz ab

Auf eine Online-Anzeige meldeten sich Kriminelle. Mit falschen Bankbestätigungen und einem gestohlenen Ausweis führten sie Karin H. (56) in die Irre. 

Thomas Peterthalner
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    Die Betrüger ergaunerten diese Breitling auf einer Online-Börse. 
    Die Betrüger ergaunerten diese Breitling auf einer Online-Börse.
    Privat

    Am 12. Juli stellte Karin H. (56) aus Wien-Fünfhaus ihre Breitling "Colt Ocean" zum Verkauf auf die Online-Börse willhaben. Als Preis gab sie 985 Euro an, am nächsten Tag meldete sich ein Interessent. "Er fragte ob ich meine Uhr noch zum Verkauf anbiete und bat mich, mit ihm Kontakt aufzunehmen." Karin H. teilte dem Unbekannten mit, dass sie die Uhr erst nach Erhalt einer Überweisungsbestätigung wegschicken würde. "Er schickte mir ein paar Stunden später einen Zahlungsbeleg der Bank of Montreal. Ich sollte die Uhr an eine Adresse in Belgien schicken – als Geschenk für seine Tochter." Als Karin H. misstrauisch wurde, schickte ihr der Mann einen deutschen Personalausweis, um seine Identität zu bestätigen. Doch das war nur ein weiterer Trick der Online-Betrüger. "Leider habe ich die Uhr abgeschickt", erzählt die Wienerin. Das Geld kam nie auf ihrem Konto an. "Die Bestätigung der Bank war gefälscht, der Personalausweis vermutlich gestohlen." 

    "Der Mann schrieb mir dann, es habe Probleme mit der Überweisung gegeben. Er sagte, ich sollte 315 Euro mit Moneygram an seinen Onkel in der Ukraine überweisen. Dann würde ich den gesamten Betrag innerhalb von 24 Stunden auf meinem Konto haben." Doch auf diesen Trick fiel die Wienerin nicht auch noch herein. "Ich ging zur Polizei und zeigte den Fall an." 

    Breitling war Geschenk von Gatten

    Nun trauert Karin H. um die verschwundene Breitling "Colt Ocean". "Ich habe sie voriges Jahr im Dorotheum in Wien gesehen. Sie hat mir so gut gefallen, mein Mann hat sie mir dann gekauft." Mittlerweile informierte die Wienerin auch den Uhrenhersteller. "Ich habe die Seriennummer angegeben, die Uhr ist nun in der Datenbank als gestohlen registriert. Bei einem Service wird sie eingezogen." 

    Zahlt Versicherung den Schaden?

    Einen kleinen Lichtblick gibt es noch für Karin H. Sie hatte das Paket mit der Uhr versichern lassen. "Die belgische Post haftet, wenn sie es dem Empfänger nicht persönlich übergeben hat." In diesem Fall bekäme die Wienerin ihre 985 Euro zurück. Nachforschungen laufen bereits, doch bis es ein Ergebnis gibt, können Monate vergehen. Karin H. wartet ab – und flüchtete aus der Stadt in ihr Wochenendhaus in Waidhofen an der Thaya im Waldviertel (NÖ). 

    Tipps von einem Profi

    "Am besten immer warten, bis das Geld am Konto ist und erst dann abschicken“, rät willhaben.at-Sprecher Thomas Reiter. Bei Mails aus dem Ausland sollte man generell vorsichtig sein. Auf keinen Fall sollte man sich unter Druck setzen oder drängen lassen. "Es gibt nur sehr wenige Betrugsfälle, die Plattform funktioniert", so Reiter. Der einfachste und wahrscheinlich beste Tipp für Verkäufe: "Wenn möglich, eine persönliche Übergabe vereinbaren!"

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