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Betrüger schickt Grieß und Tomaten statt neues iPhone

Für etwa 1.000 Euro hatte N. A. ein neues iPhone 11 ersteigert. Im Paket lagen aber bloß 500 Gramm Hartweizengrieß und eine Dose Tomatenmark.

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Anstelle eines neuen iPhones bekam N.A. Hartweizengrieß und Tomatenmark im Paket zugestellt.
Anstelle eines neuen iPhones bekam N.A. Hartweizengrieß und Tomatenmark im Paket zugestellt.
privat

Zunächst hatte sich N.A. noch über ein kleines Schnäppchen gefreut. Vergangene Woche habe er für 1.000 Franken (923 Euro) über Ricardo ein neues iPhone 11 Pro Max gekauft. "Ich dachte, ich mache ein gutes Geschäft", sagt A. gegenüber den Schweizer "20 Minuten". Im Detailhandel geht das Smartphone für rund 1.200 Franken (1.108 Euro) über den Tisch.

Kein Einzelfall

Den Betrag habe er sofort per E-Banking an die Verkäuferin S. T.* überwiesen und anschließend auf sein neues Handy gewartet, sagt A. Das heiß ersehnte Paket sei zwei Tage später in seinem Briefkasten gelegen. Beim Öffnen habe er seinen Augen kaum getraut: "Anstelle eines iPhones waren 500 Gramm Hartweizengrieß und eine Dose Tomatenmark im Päckchen."

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    Mit dem Bild wollte der Verkäufer beweisen, dass er das iPhone tatsächlich in Besitz hat.
    Mit dem Bild wollte der Verkäufer beweisen, dass er das iPhone tatsächlich in Besitz hat.
    privat

    Daraufhin hätte er sich bei der Verkäuferin beschweren wollen, sagt A. Auf ihrem Profil habe er zwei am gleichen Tag geschriebene Bewertungen entdeckt, in der zwei andere Ricardo-Nutzer berichteten, von der Verkäuferin ebenfalls Grieß zugeschickt bekommen zu haben. A. ist wohl auf einen Fake reingefallen: "Die Verkäuferin hat eine falsche Adresse angegeben – aber die Bankdaten und den Namen habe ich noch."

    Ricardo: "Umgehend Anzeige erstatten"

    Wütend habe er mit dem Kundendienst von Ricardo Kontakt aufgenommen. "Sie rieten mir, zur Polizei zu gehen." Die Plattform Ricardo, die wie 20 Minuten zur TX Group gehört, hat seinerseits sofort reagiert. Wie Sprecher Simon Marquard auf Anfrage sagt, sei das Verkäuferkonto von S.T. bereits am 18. August aufgrund eines verdächtigen Angebots blockiert worden. "Der Anbieter konnte dann Ricardo mit einer Kaufquittung nachweisen, dass er im Besitz des angebotenen Produkts war." Daraufhin sei das Konto kurzzeitig wieder eröffnet worden. "Das Konto wurde dann jedoch am 25. August von Ricardo definitiv blockiert, weil Übereinstimmungen mit einem anderen bereits blockierten Konto gefunden wurden", sagt Marquard.

    "In solchen Fällen soll man frühzeitig mit Ricardo Kontakt aufnehmen und einen Käuferschutzantrag stellen. Gleichzeitig empfehlen wir, jeweils bei der Polizei umgehend Anzeige zu erstatten", sagt Marquard. Im Verhältnis zu allen Transaktionen passierten solche Fälle selten, jedoch ließen sie sich leider trotz täglichen automatisierten sowie manuellen Kontrollen der Angebote sowie dem Prüfen von Mitgliederhinweisen nie ganz verhindern.

    "Geld nicht vorab überweisen"

    Dass Betrügereien im Zusammenhang mit Kleinanzeigen ein großes Problem darstellen, sagt auch Nicole Kumli von der Schweizerischen Kriminalprävention. Die Gefahr sei vor allem bei Gratis-Kleinanzeigenportalen groß. "Die physische Distanz und die Tatsache, dass Käufer und Verkäufer nur online miteinander in Kontakt stehen, macht es böswilligen Menschen leicht, Opfer zu finden." Grundsätzlich sollte man das Geld bei kostspieligen Transaktionen nicht vorab überweisen, sondern nur persönlich im Tausch gegen das gekaufte Objekt übergeben.

    Wieso der Betrüger aber ein Paket mit Grieß und Tomatenmark verschickt hat, sei jedoch auch für sie nicht nachvollziehbar, sagt Kumli. "Ich kann nur mutmaßen, dass der Betrüger die Pakete als Markenzeichen oder zur 'Belustigung' – also als Jux – verschickt hat."

    *Name der Redaktion bekannt

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