Österreich

Betrug bei Handy-Zahlung um 372 Prozent gestiegen

Heute Redaktion
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Die Betrugs-Fälle in Bezug auf kontaktloses Bezahlen per Handy haben stark zugenommen.
Die Betrugs-Fälle in Bezug auf kontaktloses Bezahlen per Handy haben stark zugenommen.
Bild: picturedesk.com

Laut der Kriminalstatistik 2019 gab es in Wien mehr Einbrüche, Gewalt-, Raub- und Internet-Delikte. Den höchsten Anstieg mit 372 % gab es bei bargeldlosen Zahlungen mittels NFC-Funktion.

Die Gesamtanzahl der angezeigten Fälle ist in Wien 2019 im Vergleich zum Vorjahr von 169.190 auf 173.574, somit um + 2,6 %, angestiegen. Die Aufklärungsquote ist 2019 gegenüber dem Vorjahr von 43,6 % auf 44 % gestiegen, was den höchsten Wert seit dem Jahr 2000 bedeutet. Die Gesamtzahl der ermittelten Tatverdächtigen ist gegenüber 2018 von 82.807 auf 89.557 gestiegen, was ebenfalls einen Höchststand seit zwei Jahrzehnten bedeutet. Der Anteil der Fremden bei den Tatverdächtigen beträgt 50,7 % (im Vorjahr: 51 %).

Im Bereich der Internetkriminalität insgesamt ist die Zahl der Anzeigen weiterhin angestiegen: von 6.732 im Jahr 2018 auf 10.888 im Jahr 2019, somit um 61,7 %. Ein großer Teil davon sind Fälle des "Internetbetruges" mit einer Steigerung von 4.792 auf 5.416 Fälle (+ 13,0 %). Auch Cybercrime-Delikte im engeren Sinn haben zugenommen; hier vor allem Anzeigen wegen "Betrügerischen Datenverarbeitungsmissbrauches" (etwa bei bargeldlosen Zahlungen mittels Near-Field-Communication-Funktion am Handy) mit einer Steigerung von 859 auf 4.056 Fälle (+ 372,2 %). Auch Erpressungen im Internet haben von 318 auf 393 Fälle zugenommen (+ 23,6 %).

Mehr Einbrüche in Wohnungen, Firmen und Keller

Im Bereich der Eigentumskriminalität konnte bei annähernd gleich gebliebener Aufklärungsquote von 20 % die Anzahl der Anzeigen von 73.176 auf 68.456, somit um 6,5 %, weiterhin verringert werden. Zuwächse gab es hingegen bei den Delikten "Einbruchsdiebstahl in Wohnhaus" von 753 auf 877 Fälle (+ 16,5 %), "Einbruchsdiebstahl in Wohnung" von 3.018 auf 3.258 Fälle (+ 8,0 %), "Einbruchsdiebstahl in Firmen/Geschäfte" von 2.448 auf 2.595 Fälle (+ 6,0 %) und "Einbruchsdiebstahl in Keller" von 5.151 auf 5.392 Fälle (+ 4,7 %). Dafür sanken wiederum die Delikte "Diebstahl" von 45.962 auf 42.409 Fälle (- 7,7 %), "Einbruchsdiebstahl" von 25.229 auf 24.020 Fälle (- 4,8 %), "Einbruchsdiebstahl in Kfz" von 3.428 auf 1.962 Fälle (- 42,8 %), "Kfz-Diebstahl" von 945 auf 869 Fälle (- 8 %) und "Taschen- und Trickdiebstahl" von 11.792 auf 9.193 Fälle (- 22 %).

Im Bereich Wirtschaftskriminalität ist die Zahl der Anzeigen von 20.828 auf 27.342, somit um 31,3 % gestiegen. Ein sehr großer Teil davon betrifft Anzeigen wegen "Betruges" mit einer Zunahme von 9.601 auf 12.160 (+ 26,7 %). Fälle von "Trickbetrug" sind von 1.146 auf 1.982 (+ 72,9 %) angestiegen. Bei "Bestell-/Warenbetrügereien" ist die Zahl der Anzeigen allerdings von 6.569 auf 5.327 (- 18,9 %) gesunken.

Anstieg bei Körperverletzungen und Vergewaltigungen

Bei der Gewaltkriminalität insgesamt ist die Anzahl der Anzeigen von 24.131 auf 25.053 gestiegen (+ 3,8 %). Etwa bei "Körperverletzung" von 12.628 auf 12.773 Fälle (+ 1,1 %); ebenso bei "Vergewaltigung" von 305 auf 323 Fälle (+ 5,9 %). Dort gab es in der überwiegenden Anzahl ein Bekanntschaftsverhältnis zwischen Täter und Opfer und daher auch eine entsprechend hohe Aufklärungsquote von 76,2 %.

Raubdelikte haben zwar insgesamt von 1.166 auf 1.274 Fälle (+ 9,3 %) zugenommen; hier konnte aber die Aufklärungsquote von 33,9 % auf 39,3 % erhöht werden. Überwiegend handelt es sich dabei um Fälle von Straßenraub, vornehmlich unter Jugendlichen. Gleichzeitig ist etwa die Anzahl der Anzeigen wegen Bankraubes (5) weiter zurückgegangen, wogegen nach langwierigen Ermittlungen und einer Festnahme im Februar 2019 eine Serie von 15 Bank- und Postrauben seit dem Jahr 2009 geklärt werden konnte.

Die Zahl der Anzeigen wegen Gewalt gegen Beamte ist von 638 auf 696 um + 9,1 % gestiegen. Im Jahr 2019 wurden in Wien 15 vollendete Morde verübt (2018: 23), davon konnten 14 geklärt werden (2018: 22).