Österreich

Betrug mit Asyl-Ausweisen: Bedingte Haft für Beamten

Heute Redaktion
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Der Angeklagte mit Anwalt (re.)
Der Angeklagte mit Anwalt (re.)
Bild: Daniel Schreiner

Es war der Aufreger rund um Ostern 2017 auf der BH Tulln: Ein Beamter hatte Gebühren für Asyl-Ausweise und Waffenkarten in die eigene Tasche gesteckt. Schaden: rund 150.000 €.

Aufgeflogen war der Beamte nur durch Zufall und ein wenig Nachlässigkeit: Als seine Autobatterie eingegangen war, meldete sich der 45-jährige Familienvater krank, eine Vertretung machte seine Arbeit. Dabei stolperte die Frau immer wieder über die gleiche Geschäftszahl, wurde stutzig und deckte schließlich den Riesen-Schwindel auf. Denn: Der 45-Jährige hatte ordentliche Dokumente ausgestellt, die er auch sauber abrechnete. Doch die Nummern darauf verwendete er heimlich für weitere Ausweise – und die Gebühr steckte er in die eigene Tasche.

Der Schaden für den Bund: rund 87.000 Euro. Für das Land NÖ: rund 64.000 Euro. Der Fall hatte deshalb intern für viel Empörung gesorgt, weil lange nichts passiert war und schon Vertuschungsgerüchte im Umlauf waren.

Am Dienstag vor Gericht in St. Pölten zeigte sich der geschiedene 45-Jährige geständig und reuig. Mit dem Geld wollte der Alkoholiker seiner einzigen Tochter einfach ein guter Vater sein, erfüllte seiner Tochter jeden Wunsch.

Das Urteil: 2 Jahre bedingte Haft (nicht rechtskräftig), Therapie und der Amtstitel wurde ihm entzogen. (Lie)