Wirtschaft

Betrug mit Kreditkarten boomt in Österreich

Um ganze 20 Prozent stiegen die Kreditkarten-Betrügereien in Österreich. Der Grund: Andere Staaten schützen sich besser.

Heute Redaktion
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Der Schaden durch EC- und Kreditkartenbetrügereien in Österreich ist von 2016 auf 2017 um 20 Prozent gestiegen. Das ist europäischer Negativ-Rekord, wie eine Studie des Analyse-Unternehmens Fico zeigt.

Grund für den Trend laut Experten: Die von Plastikgeld-Gaunereien am stärksten betroffenen Länder, allen voran Großbritannien und Frankreich, steuern neuerdings einen harten Kurs gegen die Betrüger. Das hat, schreibt Fico, Kriminelle bewogen, sich nach „neuen Märkten" umzusehen.

Die Hauptleidtragenden heute sind: Österreich, Ungarn, Dänemark, Polen, Russland und Norwegen. Unterm Strich entstand in den 19 untersuchten Ländern 2017 ein Schaden von 1,58 Milliarden Euro, das ist ein Plus von 29 Mio. Euro gegenüber 2016. In Österreich ergaunerten sich die Betrüger im Jahr 2017 rund sechs Millionen Euro.

Auch EU-Parlament alarmiert

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Auch das EU-Parlament hat sich des Problems angenommen. Im Windschatten des rapide steigenden Volumens des bargeldlosen Zahlungsverkehrs wachse auch der Missbrauch und Betrug in diesem Bereich. „Diese kriminellen Machenschaften werden wir bekämpfen", versprach der Sicherheitssprecher der ÖVP im Europaparlament, Heinz K. Becker am Dienstag. Der Justiz- und Innenausschuss hatte sich Anfang der Woche für strenge Maßnahmen gegen die Kriminalität im bargeldlosen Zahlungsverkehr ausgesprochen.

Vertrauen geschwächt



"Denn alleine im Jahr 2016 ist der bargeldlose Zahlungsverkehr in der EU um 8,5 Prozent auf 122 Milliarden Euro angewachsen, die Hälfte davon entfällt auf Kredit- und andere Zahlkarten", erläutert Becker. "Mehr als zwei Prozent der Kartenzahlungen sind von Betrügereien betroffen. Abgesehen von dem finanziellen Verlust schwächt das das Vertrauen in den bargeldlosen Zahlungsverkehr," so der VP-Abgeordnete.

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Die Neuerungen, die die EU plant, sollen die Strafverfolgung deutlich vereinfachen und für bessere Kooperation zwischen Unternehmen und Behörden sorgen. "Wir werden unter anderem nicht nur die Zahlung mit gefälschten Karten und Konten online, sondern auch die Vorbereitung solcher Zahlungen, den Besitz oder den Verkauf gefälschter Karten unter Strafe stellen und Opfern von Betrug im bargeldlosen Zahlungsverkehr rascher und zielgenauer Hilfe zukommen lassen," verspricht Becker.

(GP)