Österreich

Betrüger ergaunerten 5,6 Millionen Euro

Heute Redaktion
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Ein Prozess um millionenschweren Versicherungsbetrug hat heute am Wiener Straflandesgericht begonnen. Die sechs Angeklagten sollen durch unrechtmäßig ausbezahlte Versicherungsprovisionen insgesamt 5,6 Millionen Euro von Gutgläubigen ergaunert haben. Der erste Angeklagte plädierte heute auf nicht schuldig.

Ein Prozess um millionenschweren Versicherungsbetrug hat am Montag am Wiener Straflandesgericht begonnen. Die sechs Angeklagten sollen durch unrechtmäßig ausbezahlte Versicherungsprovisionen insgesamt 5,6 Millionen Euro von Gutgläubigen ergaunert haben. Der erste Angeklagte plädierte auf nicht schuldig.

Am Wiener Straflandesgericht hat am Montag der Prozess um einen millionenschweren Versicherungsbetrug begonnen. Insgesamt sollen 5,6 Millionen Euro unrechtmäßig ausbezahlter Provisionen geflossen sein, die durch den Abschluss von knapp 1.300 fondsgebundenen Lebensversicherungen "erwirtschaftet" wurden. Drei der sechs Angeklagten waren anwesend - und bekannten sich nicht schuldig.

Den gutgläubigen Kunden wurde versprochen, sie müssten lediglich die erste Prämie der Lebensversicherung bezahlen, alle weiteren würden von zwei in der Schweiz beheimateten Gesellschaften übernommen. Dafür wurde ein Rückkaufsrecht nach fünf Jahren eingeräumt.  

Erster Angeklagter einvernommen

Als erster der Angeklagten wurde ein 52-jähriger Oberösterreicher einvernommen, der quasi als Bindeglied zwischen den beiden Gesellschaften und der Helvetia Versicherung die sogenannte Offertkalkulation durchgeführt hatte. Knapp 2.000 Offerte soll der Versicherungsagent ausgearbeitet und dafür innerhalb eines Jahres 193.000 Euro an Provisionen sowie eine Bonifikation in der Höhe von 824.000 Euro erhalten haben.

Welche Rolle der Oberösterreicher nun tatsächlich gespielt hat, erschloss sich am ersten Verhandlungstag nicht gänzlich. Er behauptet, er habe mit den Geschäftsabläufen nie etwas zu tun gehabt.

Unterschiedliche Vermögensverhältnisse

Die drei anwesenden Angeklagten sind allesamt bei der Finanz hoch verschuldet oder sie zu sechsstelligen Provisionsrückzahlungen verdonnert wurden. Während die beiden anderen Männer geringfügig beschäftigt sind oder dreistellige Euro-Summen monatlich erhalten, scheint der 52-Jährige nahezu mittellos: "Ich bekomme gar nichts. Ich lebe derzeit von der Pension meiner Frau."

 

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