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Betrüger zockten mit radioaktiven Spielkarten

Die Polizei ermittelt gegen eine Restaurantbesitzerin, in deren Lokal mit radioaktiven Karten gespielt wurde.

Heute Redaktion
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In einem Berliner Lokal wurde mit verseuchten Spielkarten betrogen.
In einem Berliner Lokal wurde mit verseuchten Spielkarten betrogen.
Bild: imago stock & people

Wie die Polizei am Dienstag in einer Presseerklärung mitteilt, wurden schon vor Monaten bei einer Kontrolle in einer Abfallbehandlungsanlage in der deutschen Hauptstadt verseuchte Spielkarten gefunden. An einem Müllfahrzeug wurde eine erhöhte radioaktive Belastung gemessen. Nachforschungen der Ermittler haben die Beamten jetzt zu einer 41-jährigen Berliner Restaurantbesitzerin geführt.

Betrug durch verseuchte Karten

Konkret seien 13 ausgestanzte Karten-Teile mit Jod 125 belastet gewesen. Mitarbeiter der Strahlenschutz-Behörden sicherten das Material und veranlassten eine Reinigung der betroffenen Räume. Die mit rund 20 Millimeter großen Ausstanzungen markierten Spielkarten würden sich nur durch einen verdeckt am Körper getragenen Detektor erkennen lassen. "Durch einen verdeckt am Körper getragenen Detektor kann der betrügende Spieler erkennen, welche Karten markiert sind und sich so beim Glücksspiel einen Vorteil verschaffen", zitiert der "Berliner Kurier" die Ermittler.

Eine Gesundheitsgefahr habe aufgrund der geringen Radioaktivität nur bei unmittelbarem Kontakt mit den Karten ohne entsprechende Schutzkleidung bestanden. Gegen die Lokalbesitzerin wird wegen des Verdachtes der Freisetzung ionisierender Strahlen ermittelt. (ek)

Jod 125 wird in der Medizin verwendet. Es hat eine Halbwertszeit von 60 Tagen.