Wirtschaft

Betrugs-Vorwurf: Airbus-Boss schlägt jetzt zurück

In einem geharnischten Statement wirft Airbus-Boss Thomas Enders Österreichs Politik Justiz-Missbrauch vor.

Heute Redaktion
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Verdacht des schweren Betrugs: Thomas Enders schlägt zurück.
Verdacht des schweren Betrugs: Thomas Enders schlägt zurück.
Bild: Reuters/Michaela Rehle

Reuters hatte es an den Tag gebracht: In Zusammenhang mit dem Eurofighter-Kauf 2003 ermittelt die Wiener Staatsanwaltschaft nach einer Anzeige des Verteidigungsministeriums auch gegen Airbus-Chef Thomas Enders, damals Boss der Defence-Sparte. Im Raum steht der Verdacht des schweren Betrugs.

Nach einem Schweigetag schlug am Donnerstag der Beschuldigte in einer schriftlichen Stellungnahme zurück. Enders bezeichnet die Vorhaltungen als "politisch motivierten Missbrauch des Justizsystems" zum Zweck des Wahlkampfs.

Und Enders weiter: "Wir wurden zu keinem Zeitpunkt informiert oder um Stellungnahme gebeten. Uns wurden sogar noch danach die relevanten Unterlagen vorenthalten." Das habe man getan, um die Vorwürfe möglichst lange widerspruchslos halten zu können, "um das Kartenhaus nicht vorzeitig zum Einsturz zu bringen".

Die Vorwürfe sind laut Airbus-CEO Thomas Enders "halt- und substanzlos". Zu diesem Schluss werde auch die Justiz kommen, "aber ganz sicher erst kurz nach der Wahl". Bis dahin werde das Getue weitergehen, denn ausschließlich darum gehe es – "die Öffentlichkeit bis zum Wahltag abzulenken".

Das österreichische Verteidigungsministerium reagierte prompt: "Airbus wäre gut beraten, nicht wieder in Fehler der Vergangenheit zu verfallen und mit mehr Ernsthaftigkeit und weniger Emotionalität an der Aufklärung der erhobenen Vorwürfe mitzuwirken." Es sei jetzt die Sache der Justiz, über die rechtlichen Schritte, die das Verteidigungsministerium via Anzeige ins Rollen brachte, zu entscheiden. (bart)