Oberösterreich

"Bin berühmter Gitarrist" – Frau überwies 56.000 Euro

Ein Betrüger gab sich auf Social Media als US-Gitarrist aus und verlangte eine sechsstellige Geldsumme von Kirchdorferin (55).

Heute Redaktion
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Gerald Sakoparnig ist Leiter der Abteilung Betrug beim LKA OÖ.
Gerald Sakoparnig ist Leiter der Abteilung Betrug beim LKA OÖ.
Team fotokerschi

Eine 55-jährige Frau aus dem Bezirk Kirchdorf an der Krems wurde im Zeitraum zwischen Februar und Juni 2022 Opfer eines Betrügers.

Ein unbekannter Mann gab sich ihr gegenüber via Social Media als der berühmte US-Gitarrist Joe Bonamassa aus und zwang sie eine Verschwiegenheitserklärung zu unterzeichnen, was sie letztlich tat.

Er forderte sie anfangs zu einer fünfstelligen Geldsumme auf. Später verlangte er sogar einen sechsstelligen Betrag und verwies auf die unterschriebene Verschwiegenheitsklausel, gegen welche sie laut eigenen Angaben verstoßen haben soll.

"Klassischer Fall von modernem Heiratsschwindel: Neugierde wird als Interesse ausgelegt. Und oft sagt das Opfer: "Habe nicht geglaubt, dass mir so etwas passiert!"

Im Gespräch mit "Heute" kommentierte Gerald Sakoparnig, Leiter Betrug im Landeskriminalamt Oberösterreich, diesen Fall: "Das ist ein klassischer Fall von modernem Heiratsschwindel. Eine Frau - und es sind hier vermehrt Frauen - zwischen 54 und 60 Jahren lernt im Internet jemanden kennen und will eine neue Bindung eingehen. Gerade Frauen suchen hier eine langfristige Beziehung. Diese Frauen lassen sich dann auch gerne 'ausfratscheln'. Und Neugierde wird als Interesse ausgelegt. Oft hört man dann später vom Opfer den Satz: "Habe nicht geglaubt, dass mir so etwas passiert!" 

"Es gibt in diesem Bereich des Internet-Betruges eine hohe Dunkelziffer. Bei niedrigen Beträgen kommt es oft zu gar keiner Anzeige. Nur über jene mit hohen Geldsummen wird in den Medien berichtet."

Weiters meint Sakoparnig vom LKA OÖ über Online-Betrüge dieser Art: "Oftmals geht so einem Betrug auch eine negative Erfahrung voraus: Eine schlechte Beziehung oder Ehe zum Beispiel." Außerdem sei es ein Faktum, dass es oftmals nur die "großen" Fälle in die Nachrichten schaffen: "Es gibt in diesem Bereich des Internet-Betruges eine hohe Dunkelziffer. Bei niedrigen Beträgen kommt es oft zu gar keiner Anzeige. Nur über jene mit hohen Geldsummen wird in den Medien berichtet."

Die erwähnte Frau aus dem Bezirk Kirchdorf ging erst zur Polizei, als sie zur Zahlung einer sechsstelligen Summe vom Betrüger gezwungen wurde, da sie angeblich gegen die Verschwiegenheitserklärung verstoßen haben soll. Für diesen Betrag bekam sie allerdings keinen Kredit mehr.  Zuvor überwies sie ihm die verlangte fünfstellige Summe von ca. 56.000 Euro. Das Geld ist weg.

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