Österreich

Betrunkene Frau wollte Kinder in ihr Auto locken

Heute Redaktion
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Eine 46 Jahre alte Grazerin hat am vergangenen Mittwoch versucht, zwei Buben in der Südsteiermark mit Fußballstickern in ihr Auto zu locken, wie die Staatsanwaltschaft Graz einen Bericht der Kleinen Zeitung bestätigte. Die Mutter der Buben konnte noch rechtzeitig dazwischen gehen, die Frau verursachte wenig später einen Unfall mit Sachschaden und wurde von der Polizei gestoppt.

Eine 46 Jahre alte Grazerin hat am vergangenen Mittwoch versucht, zwei Buben in der Südsteiermark mit Fußballstickern in ihr Auto zu locken, wie die Staatsanwaltschaft Graz einen Bericht der Kleinen Zeitung bestätigte. Die Mutter der Buben konnte noch rechtzeitig dazwischen gehen, die Frau verursachte wenig später einen Unfall mit Sachschaden und wurde von der Polizei gestoppt.

Es stellte sich heraus, dass sie rund zwei Promille Alkohol intus hatte. Die Verdächtige war bis Anfang Juni in U-Haft gewesen, weil sie unter Mordverdacht gestanden war.

Die Frau war am Mittwochnachmittag, 20. Juni, mit ihrem Pkw im Hof eines Anwesens in der Südsteiermark stehen geblieben, ausgestiegen und und hatte den dort spielenden Söhnen der Familie im Alter von sechs und neun Jahren Sticker mit den Bildern von Fußballern angeboten. Weiters versuchte sie, die Kinder zum Einsteigen in ihr Auto zu bewegen. Als die Buben nicht reagierten, ergriff sie den Älteren der beiden. Da ging die Mutter dazwischen, die den Vorfall vom Balkon aus gesehen und sofort ins Freie geeilt war.

Frau mach Unfall gestoppt

Die vorerst Unbekannte stieg in ihr Auto und fuhr davon, die Mutter alarmierte die Polizei und gab das Autokennzeichen durch. Wenig später verursachte die Gesuchte in Laßnitzhöhe (Bezirk Graz-Umgebung) einen Unfall: Sie rammte einen Straßenbegrenzungspflock und wurde anschließend von der Polizei gestoppt.

Verfahren wegen angeblichem Mord

Bei der Lenkererhebung stellte sich heraus, dass es sich um jene Frau handelte, die am 12. Dezember 2011 in einer Grazer Wohnung im Vollrausch ihre 67-jährige Freundin durch Tritte getötet haben soll. Gleich nach der Tat wurde die 46-Jährige festgenommen und war seither in Untersuchungshaft. Staatsanwalt Johannes Winklhofer sah in der Tat einen Mord und verfasste eine entsprechende Anklage, doch die Verteidigung legte Beschwerde ein. Dem Einspruch wurde vom Oberlandesgericht dann stattgegeben.

Weitere Ermittlungen der Staatsanwaltschaft, die die Zurechnungsfähigkeit der Verdächtigen unter die Lupe nehmen sollen, wurden in Gang gesetzt. Inzwischen wurde die 46-Jährige aber auf freien Fuß gesetzt, da der Vorwurf der Begehung einer Straftat in unzurechnungsfähigem Zustand - etwa "in voller Berauschung" - nur als Vergehen gilt und bei einem solchen die U-Haft mit sechs Monaten begrenzt ist.

Man warte nun auf den Bericht der Polizei mit den Einvernahmen zu dem Vorfall in der Südsteiermark, so Staatsanwalt Hansjörg Bacher, der in den nächsten Tagen vorliegen soll. Auch die "Enderledigung" in der Mordverdachtsache stehe unmittelbar bevor, unter Umständen könnten beide Sachverhalte zusammen abgehandelt werden.