Niederösterreich

Paar legte Betrunkenen ins Auto: 24-Jähriger starb

Ein 24-Jähriger hatte mit einem Freund getrunken, kippte um. Der Kumpel rief seine Freundin statt die Rettung an. Das Paar legte ihn ins Auto.

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Der Angeklagte (26)
Der Angeklagte (26)
privat

Ein 26-Jähriger hatte am 17. März 2020 mit einem Kumpel (24) in Niederösterreich gezecht, der 24-Jährige kippte um und rührte sich um 17 Uhr nicht mehr. Wegen des Lockdowns rief der 26-Jährige statt der Rettung seine Freundin an.

Betrunkenen auf Rückbank

Die junge Frau kam schließlich mit dem Auto, das Paar soll laut Anklage den Betrunkenen gegen 19.30 Uhr auf die Rückbank des Wagens gelegt und dann die Eltern besucht haben. Kurz vor Mitternacht sah das Paar nach dem Gast auf der Rückbank nach: Der 24-Jährige war tot. Erst dann fuhr das Duo zur Station des Arbeitersamaritersbundes im Ort und meldete einen Toten auf der Straße. In der Folge soll das Paar auch das Smartphone des Opfers manipuliert haben.

Tod durch Hirnblutung

Ein Obduktion des 24-jährigen Epileptikers ergab schließlich: Tod durch Hirnblutung. Wobei er sich diese zugezogen hat, kann nicht mehr restlos geklärt werden.

Nun musste das Pärchen wegen Aussetzung (Strafrahmen: sechs Monate bis fünf Jahre Haft) in St. Pölten auf die Anklagebank. Vor Gericht bekannte sich das Paar nicht schuldig. Er meinte, er habe überhaupt nicht geholfen, den 24-Jährigen ins Auto zu schaffen. Sie gab an, den 24-Jährigen beim Auto fahren auf der Straße liegend gefunden zu haben und ihn dann ins Auto getragen haben (Anm.: Toter hatte rund 80 Kilogramm).

15 Monate Haft für ihn

Der Vorwurf der Aussetzung hielt vor Gericht nicht stand. Die Urteile wegen unterlassener Hilfeleistung (nicht rechtskräftig): Sechs Monate unbedingte Haft plus neun Monate Widerruf (Anm.: Nötigung im Straßenverkehr) für ihn. Das heißt, dass der 26-Jährige - bei Rechtskräftigkeit des Urteiles - 15 Monate ins Gefängnis muss. Seine Freundin kam mit drei Monaten bedingter Haft davon.

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