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Betrunkener in Polizeiauto: Lenker ist Präsenzdiener

Heute Redaktion
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Bild: Leserreporter Georg Toth

Jener Betrunkener, der in der Nacht auf Freitag in Wien-Neubau ein Polizeiauto gerammt hat, ist ein Präsenzdienser, der sich unerlaubt von seiner Truppe entfernt hatte. Bei dem Unfall wurden der 22-jährige Lenker, sein Beifahrer und eine 24-jährige Polizistin schwer verletzt. Diese befindet sich auf der Intensivstation, am Montag schwebte sie noch in Lebensgefahr.

Details zu dem schweren Verkehrsunfall sind am Montag bekannt geworden, bei dem in der Nacht auf vergangenen Freitag eine 24-jährige Polizistin in Wien-Neubau lebensgefährlich verletzt wurde. Bei dem Unfalllenker handelt es sich um einen 22-jährigen Präsenzdiener, der sich unerlaubt von der Truppe entfernt hatte. Er hätte die Nacht eigentlich in der Kaserne verbringen müssen.

Stattdessen ging der junge Mann mit mehreren anderen Grundwehrdienern - zum Zeitpunkt des Unfalls befanden sich neben ihm vier weitere Personen in seinem Fahrzeug - außerhalb der Kasernenmauern feiern. 

Rekrut hat "Filmriss"

An den Unfall selbst hat der Grundwehrdiener keine Erinnerung. "Er hat Gedächtnislücken. Er bereut zutiefst, was geschehen ist", berichtete sein Rechtsvertreter Nikolaus Rast, nachdem er den 22-Jährigen im Wilhelminenspital besucht hatte. Der junge Mann wird dort stationär behandelt, weil er sich bei dem Crash selbst schwer verletzt hatte. Er brach sich unter anderem einen Lendenwirbel.

Strafrechtliche und disziplinäre Konsequenzen

Gegen ihn wird wegen fahrlässiger Körperverletzung und Gefährdung der körperlichen Sicherheit ermittelt . Neben diesen strafrechtlichen dürften auf ihn nun auch disziplinäre Folgen zukommen. Es ist davon auszugehen, dass das Bundesheer sein Verschwinden bestrafen wird.
Der 22-jährige Präsenzdiener war um 2.30 Uhr mit seinem silbergrauen BMW auf der Neustiftgasse in Richtung Gürtel unterwegs gewesen. Im Wagen saßen vier Mitfahrer im Alter von 20 bis 28 Jahren. Bei der Kreuzung mit der Kaiserstraße dürfte er das Rotlicht der Ampel missachtet und einen querenden Polizeiwagen seitlich voll erwischt haben.

Durch die Wucht der Aufpralles geriet das Polizeiauto ins Schleudern und rammte einen Ampelmasten, ein Verkehrszeichen und mehrere, parkende Fahrzeuge. Beide Polizisten - der 29-jährige Lenker und die 24-jährige Polizistin - mussten durch die Feuerwehr aus dem Fahrzeug geborgen werden.

Die junge Polizistin erlitt schwere innere Verletzungen und wird auf der Intensivstation betreut, der zweite Beamte, der in dem Polizeiwagen saß, kam mit leichten Verletzungen davon.

Der Lenker war schwer alkoholisiert. Er dürfte laut Polizei über 1,5 Promille im Blut gehabt haben -  eine Atemalkoholuntersuchung verweigerte der Mann. Er dürfte auch deutlich zu schnell unterwegs gewesen sein.

Polizistin stabil

Die Polizistin befindet sich bereits auf dem Weg der Besserung. Die Lebensgefahr sei bei der Beamtin aber noch nicht endgültig gebannt: "Sie wird sicher noch einige Wochen im Spital bleiben müssen.", hieß es am Montag vonseiten der Polizei.

Ein weiterer Beifahrer des BMW und der 29-jährige Lenker des Dienstfahrzeuges wurden leicht verletzt. Es entstand schwerer Sachschaden.