Der Schüler zeigte sich am Salzburger Landesgericht geständig. Alle Vorwürfe gegen ihn würden stimmen. Monatelang soll er IS-Propagandamaterial – auch von Morden und Hinrichtungen – verbreitet haben. Nach der Untersuchungshaft habe er allerdings eingesehen, dass das ein schwerer Fehler war.
Islam-Prediger mit ihren wallenden weißen Gewändern hätten ihm zuerst gefallen, erzählte der Jugendliche vor Gericht in stockendem Deutsch. Religion wäre dem Jugendlichen sehr wichtig.
Der Angeklagte gab an, sich die Prediger jeden Tag angesehen zu haben. Dann seien im Internet automatische Vorschläge aufgesprungen, auch zur Terrormiliz Islamischer Staat, Kampfliedern, Hinrichtungen, Enthauptungen. Weil er Aufmerksamkeit wollte, habe er diese Sachen dann an "Freunde" weitergeleitet.
Noch vor der Hausdurchsuchung endete seine IS-Huldigung abrupt. Dem 15-Jährigen zufolge habe er einen Sinneswandel erlebt. Heute finde er IS-Darstellungen "ekelhaft und abscheulich". Laut seinem Anwalt sei der Junge, nach einem Monat Untersuchungshaft, ein braver Schüler geworden. Er werde seine zweite Chance nützen.
Schlussendlich wurde der 15-Jährige zu sechs Monaten bedingter Haft und der Teilnahme an einem Deradikalisierungsprogramm verurteilt. Das Urteil ist nicht rechtskräftig.