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Bewaffnete stürmten Luftwaffenbasis auf Krim

Heute Redaktion
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Bild: Ivan Sekretarev (AP)

Bewaffnete mit gepanzerten Fahrzeugen haben am Samstag eine weitere ukrainische Luftwaffenbasis auf der Krim gestürmt. Eines der Fahrzeuge durchbrach das Tor des Militärstützpunktes Belbek in der Nähe von Sewastopol. Daraufhin stürmten Bewaffnete auf das Gelände, feuerten Schüsse in die Luft und hielten ukrainische Soldaten mit automatischen Gewehren in Schach. Bereits zuvor war eine weitere Luftwaffenbasis der Ukraine übernommen worden.

gestürmt. Eines der Fahrzeuge durchbrach das Tor des Militärstützpunktes Belbek in der Nähe von Sewastopol. Daraufhin stürmten Bewaffnete auf das Gelände, feuerten Schüsse in die Luft und hielten ukrainische Soldaten mit automatischen Gewehren in Schach. Bereits zuvor war eine weitere Luftwaffenbasis der Ukraine übernommen worden.

Der Befehlshaber der ukrainischen Militärbasis Belbek erklärt, er werde von den russischen Truppen abgeführt, um Gespräche zu führen. Zuvor sei mindestens ein Ukrainer verletzt worden.

Zuvor hatten rund 200 prorussische Demonstranten bereits eine ukrainische Luftwaffenbasis in Nowofedorowka im Westen der Krim gestürmt. Ukrainische Militärangehörige verbarrikadierten sich zunächst in den Gebäuden der Basis, gaben nach Verhandlungen mit russischen Truppen aber dann auf und verließen die Basis.

Russland übernahm einziges U-Boot der Ukraine

gingen russische Soldaten somit weiter gegen ukrainische Militäreinrichtungen vor: Laut Verteidigungsministerium in Moskau kontrolliere man einen Großteil der Kasernen und der Flotte. UN-Generalsekretär Ban Ki-moon stellte sich in Kiew deshalb demonstrativ an die Seite der Ukraine. Der deutsche Außenminister Frank-Walter Steinmeier sagte ebenfalls weitere Hilfe zu.

Die russische Marine hat ach einem TV-Bericht auch das einzige ukrainische U-Boot übernommen. Schiffe der russischen Schwarzmeerflotte hätten in der Strelezki-Bucht bei Sewastopol die "Saporoschje" mit dem Einsatz von Blendgranaten zur Aufgabe gezwungen, so "Kanal 5". Das Boot sei nun offiziell in die Schwarzmeerflotte aufgenommen, so der Kommandant der russischen U-Boot-Kräfte.

Militanter Maidan gründete Partei

Der gewaltbereite Flügel der ukrainischen Protestbewegung, der nationalistische Rechte Sektor, hat in Kiew einstweilen eine eigene Partei gegründet. Der Vorsitzende Dmitri Jarosch trete bei der Präsidentenwahl am 25. Mai an, teilte die Partei am Samstag mit. Die Gruppierung stellte den militanten Kern der Proteste gegen den inzwischen gestürzten Präsidenten Viktor Janukowitsch. Kritiker bezeichnen sie als Faschisten. Die russische Justiz hat gegen Jarosch Haftbefehl wegen Terrorismus erlassen.

Rund 4000 Menschen haben am Samstag im ostukrainischen Donezk für die Wiedereinsetzung des entmachteten Janukowitsch demonstriert. "Russland, hilf uns!" riefen die Demonstranten und schwenkten russische Flaggen. Auf Schildern war zu lesen: "Janukowitsch, komm wieder!"

Gold bei Energieminister gefunden

Ukrainische Ermittler haben weiters bei Ex-Energieminister Eduard Stawizki nach eigenen Angaben 42 Kilogramm Gold und 4,8 Millionen US-Dollar (knapp 3,5 Millionen Euro) Bargeld gefunden. Auch Edelsteine und Luxusuhren seien beschlagnahmt worden, teilte das Innenministerium am Samstag in Kiew mit.

Stawizki, der für die Rohstoffverhandlungen mit Russland zuständig war, hatte sich ins Ausland abgesetzt. Insgesamt gab es 32 Razzien. Erst am Vortag war der Chef des Staatskonzerns Naftogas, Jewgeni Bakulin, wegen Veruntreuung von vier Milliarden US-Dollar festgenommen worden.

 

. Das russische Parlament und die Regierung in Moskau beschlossen daraufhin die Aufnahme der Schwarzmeerhalbinsel.

Die ukrainische Übergangsregierung in Kiew hält die Volksabstimmung für illegal. , darunter Einreiseverbote und Kontensperrungen für russische Verantwortliche.

Der deutsche Außenminister Frank-Walter Steinmeier fordert die Militäreinheiten Russlands und der Ukraine auf der Krim zu Gesprächen darüber auf, wie sie künftig miteinander umgehen wollen. "Ich glaube, es ist keine gute Idee, dass jetzt abschnittsweise Mannschaften entwaffnet werden oder technische Einheiten übernommen werden oder außer Funktion gesetzt werden", sagt Steinmeier im ostukrainischen Donezk.