Österreich

Ausgang: Begleiter kauft ein, Häftling macht Party

Heute Redaktion
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Auszug aus der Sachverhaltsdarstellung der Anstaltsleitung
Auszug aus der Sachverhaltsdarstellung der Anstaltsleitung
Bild: privat, picturedesk.com

Während der begleitende Bewährungshelfer Weihnachtseinkäufe machte, genoss ein weiblicher Häftling den unerwarteten Freiraum: Kokain, Alkohol, Glücksspiel. Die Anstaltsleitung zeigte den Begleiter an.

Drogen, Alkohol, Glücksspiel, Schmuggel von SIM-Karte und Spritze – ordentlich auf den Putz konnte ein weiblicher Häftling während eines begleitenden Ausganges zum Arzt in Wien hauen.



Denn kaum hatte sich für die Gefangene um 8.15 Uhr das Tor der Justizanstalt Josefstadt geöffnet, fiel ihr die "zufällig" vorbeigekommene Lebensgefährtin um den Hals. Zu viert also – Sozialarbeiter samt Praktikantin sowie das Pärchen – ging die wilde Reise los. Nach Abstechern zu McDonalds, Billa, Trafik (Anm. Rubbellose), schaute man auch beim Hausarzt der Insassin, dem eigentlichen Zweck des Ausganges, vorbei.

Dann setzte der Bewährungshelfer das Paar auf einer Parkbank ab, teilte den beiden mit, er müsse einkaufen (Weihnachtsgeschenke?) gehen. Die Praktikantin musste mitkommen.

Koks, Alkohol, SIM-Karte und Spritze

Gegen 12.30 Uhr lieferte der Begleiter die Insassin wieder im Gefängnis ab, bei der Kontrolle staunten die Beamten nicht schlecht. Die Delinquentin hatte eine SIM-Karte im Schuh, eine Spritze im Körper und darüber hinaus Kokain und Alkohol intus.



Der übertolerante Bewährungshelfer ist jetzt ein Fall für die Staatsanwaltschaft Wien. Die Anstaltsleiterin machte umgehend eine Sachverhaltsdarstellung. In einer Stellungnahme gab der Bewährungshelfer an, den Häftling samt Partnerin nur rund 15 Minuten alleine gelassen zu haben.

Der niederösterreichische Nationalratsabgeordnete Michael Schnedlitz (FP) kündigte eine parlamentarische Anfrage an: „Das sind unfassbare Zustände im Gefängnis."