Salzburg

ORF-Star trauert mit bewegenden Worten um Freund (32)

Mit einem rührenden Nachruf erinnert ORF-Korrespondent Karim El-Gawhary an einen 32-Jährigen Syrer, der vor Kurzem in den Alpen verunglückte.

Christian Tomsits
Karim El Gawhary trauert um seinen verunglückten Freund, den Autor Jad Turjman
Karim El Gawhary trauert um seinen verunglückten Freund, den Autor Jad Turjman
privat

"Mein Freud Jad Turjman ist in den Alpen bei Salzburg tödlich verunglückt. Er war ein ganz besonderer Mensch", schreibt ORF-Reporter Karim El-Gawhary auf Twitter. Am Freitagabend starb der 32-jährige Buchautor Turjman beim Abstieg vom Hohen Göll (2.522 Meter). Er dürfte laut Polizei alleine unterwegs gewesen sein, rutschte bei Regen und aufkommender Dunkelheit aus und stürzte 50 Meter in die Tiefe. Eine Freundin des Mannes hatte die Einsatzkräfte alarmiert, nachdem der 32-Jährige nicht zum Treffpunkt erschienen war. Jede Hilfe für ihn kam zu spät.

Bücher auf deutsch über Flucht aus Syrien

Der aus Damskus geflüchtete Literat schrieb zwei Bücher über seine abenteuerliche Reise, seine Ankunft und Integration – auf deutsch. Karim El-Gawhary durfte für den ersten Titel "Wenn der Jasmin auswandert" das Vorwort schreiben. "Er liebte Skifahren, die Berge, lernte Gitarre und Kaligraphie, probierte sich an einem Podcast. Er hatte sogar begonnen als Stand-up-Comidian aufzutreten", erinnerte der ORF-Star in seinem rührenden Nachruf an den Verstorbenen. "Er hat unzählige Workshops mit Jugendlichen und Schülern über das Thema Flucht und Integration veranstaltet, in denen den Zuhörern der Mund oft offen stand."

Jad Turjman kam 1989 in Damaskus auf die Welt, studierte Anglistik und arbeitete in der Stadtverwaltung. 2014 erhielt er mitten im Bürgerkrieg den Einberufungsbefehl der syrische Armee. Daraufhin entschied er sich zur Flucht aus seiner Heimat und wollte über den Libanon und die Türkei nach Schweden. In Salzburg wurde er aus dem Zug gefischt – und bliebt dort schlussendlich und begann zu schreiben.

Verlag "fassungslos" nach Unfall

Claudia Romeder, die Leiterin seines Residenz-Verlags in Salzburg zeigte sich "fassungslos. Jad Turjman hat so viele Hürden des Lebens bewältigt und er hat mich durch seine Art Probleme zu bewältigen sehr beeindruckt. Sein Humor und seine Wärme Menschen gegenüber waren einnehmend. Jads Art zu schreiben und Themen aufzubringen waren einzigartig. Sein Tod ist ein großer Verlust“, hieß es in einer Stellungnahme.

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