Österreich

Bewohner verzögern Bau von albanischem Zentrum

In Ternitz will der albanisch-islamische Verein ein Sport- und Kulturzentrum bauen, nach Anrainer-Protesten liegt das Projekt aber auf Eis.

Heute Redaktion
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Handler (kl. Foto) und das (noch unbebaute) Grundstück.
Handler (kl. Foto) und das (noch unbebaute) Grundstück.
Bild: privat

Seit Jahren ist in Ternitz (Bez. Neunkirchen) ein neues Vereinshaus für den albanisch-islamischen Kulturverein geplant. Doch das Projekt in der Ruedlstraße spaltet die Einwohner der Stadt, Anrainer sammelten zuletzt Unterschriften gegen den geplanten Bau.

"Es geht dabei um den Standort. Die Anrainer fürchten sich vor anhaltender Lärmbelästigung. Seit etwa zehn Tagen werden jetzt Unterschriften gesammelt, ein paar hundert sind schon beisammen", erklärt FP-Bezirksparteichef Jürgen Handler gegenüber "Heute". Die Unterschriftenliste sei nicht von den Freiheitlichen, sondern von den Bewohnern initiiert worden, man unterstütze diese aber.

Keine Moschee, aber Gebetsraum

Obwohl das Grundstück längst gekauft ist und die eingereichten Baupläne offiziell passen dürften, liegt das Projekt deshalb nun zumindest bis 2020 auf Eis. Beim geplanten Bau handelt es sich um keine Moschee, sonder ein Sport- und Kulturzentrum, das aber auch einen eigenen Gebetsraum haben soll.

Seitens der FPÖ hofft man, dass für das Projekt nicht neu gebaut wird, sondern ein vorhandener Standort wie etwa die Stadthalle vom albanischen-islamischen Verein mitgenutzt wird. Ganz glücklich ist man allerdings auch mit der Ideologie des Vereins nicht. So teilte dieser im April etwa auf seiner Facebook-Seite einen befremdlichen Beitrag dazu, wie sich muslimische Frauen zu verhalten haben. Das Posting wurde mittlerweile gelöscht, Handler hielt es allerdings mit einem Screenshot fest.

In der Zwickmühle ist dadurch vor allem der SPÖ-Bürgermeister Rupert Dworak. Gegenüber den "Bezirksblättern" sagt er: "Wenn ich aufgefordert werde, den Bau zu unterbinden, werde ich zum Amtsmissbrauch angestiftet." Weil das Bauprojekt rechtlich auf allen Linien korrekt ist, hätte der Bürgermeister selbst wenn er wollte kaum Möglichkeiten es zu verhindern. Dass das Problem nun erst nach den kommenden Gemeinderatswahlen behandelt wird, stößt der FPÖ dennoch sauer auf. (min)

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