Österreich

Bezirks-Zwist um 13A-Ersatzroute

Wirbel mitten im Siebten: Die mögliche Führung des 13A in beide Richtungen durch die Neubaugasse sorgt entzweit die Bezirke Mariahilf und Neubau.

Heute Redaktion
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Die Ersatzroute für den 13A sorgt für Diskussionen.
Die Ersatzroute für den 13A sorgt für Diskussionen.
Bild: Denise Auer

"Die Geschäftsleute haben berechtigte Sorgen. Die Emotionen gehen hoch", so Neubaus Bezirkschef Markus Reiter (G). Unter dem Motto "Nein zum 13A in beide Richtungen durch die Neubaugasse" starten die Unternehmer der Neubaugasse eine Petition. Denn: Auf den 7. Bezirk kommt der U2-Ausbau zu. Der 13A kann während der Bauzeit – voraussichtlich von Mitte 2019 bis 2025/26 – nicht auf seiner Strecke durch die Kirchengasse fahren. Dort und in der Lindengasse starten die Bauarbeiten. Die Befürchtung der Unternehmer: Schanigärten, Ladezonen und Co. könnten beeinträchtigt werden.

Mariahilfs Bezirkschef "eindeutig für Variante durch die Neubaugasse"

Als Ersatzroute für die Kirchengasse prüfen die Wiener Linien – wie schon beim MaHü-Umbau – die umstrittene Strecke über die Neubaugasse mit einer 13A-Führung in beide Richtungen, wobei die Neubaugasse derzeit eine Einbahn ist. Derzeit fährt der 13A in Richtung Hauptbahnhof durch die Neubaugasse, in Richtung Alser Straße durch die Kirchengasse – die während der U2-Bauzeit nicht mehr befahrbar sein wird. "Ich spreche mich eindeutig für die Variante durch die Neubaugasse aus, würde diese Route generell besser finden. Auch die Strecke über die Windmühlgasse ist stark belastet", so Mariahilfs Bezirkschef Markus Rumelhart (SP).

Neubau für Ersatzroute durch die Stiftgasse

Der Bezirk Neubau hat sich hingegen klar mit einem Beschluss für eine Ersatz-Route über die Stiftgasse ausgesprochen. Eine dritte denkbare Option: Der 13A könnte ähnlich wie an Adventsamstagen getrennt geführt werden – und bei der Mariahilfer Straße enden. Das wiederum ist eine Möglichkeit, die der Mariahilfer Bezirkschef Rumelhart klar ablehnt.

Neubauer Bezirkschef wünscht sich "Gesamtkonzept"

Reiter wünscht sich für die Zeit der Baustelle (und danach) ein "Gesamtkonzept" und einen "gemeinsamen Weg" – für die Geschäftsstraßen, die 13A-Linienführung und die künftig durch die Baustelle wegfallenden Parkplätze in Neubau. Gerade in der Lindengasse, Kirchengasse, aber auch in der Zollergasse und in der Mondscheingasse werden durch die Baustelle Parkplätze wegfallen.

Es seien auch andere Punkte zu berücksichtigen – etwa der Wunsch der Geschäftsleute in der Kirchengasse, "die U3-Station in Neubaugasse/Kirchengasse umzubenennen", sagt Reiter. Schon diese Woche startet der Bezirkschef Gespräche mit den Unternehmern aus dem Siebensternviertel.

Wiener Linien: "Sinnvolle Lösung für alle Beteiligten"

Von Seiten der Wiener Linien gibt man zu bedenken, dass die Station Pilgramgasse ein Jahr lang durchfahren wird – und für Anrainer dort als Ersatz eine gute Anbindung an die U3 praktisch wäre, zum Beispiel durch den 13A. Ab Februar 2019 wird die Station Pilgramgasse umgebaut. Und: Man müsse prüfen, ob die Stiftgasse eventuell auch für die Baustelleneinrichtung gebraucht wird. Für die 13A-Führung während des U2-Umbaus würden nun die Gestaltungsmöglichkeiten "im Detail untersucht". Man wünscht sich "eine sinnvolle Lösung für alle Beteiligten" bis zum Herbst und will "die Interessen aller unter einen Hut bringen", so Wiener-Linien-Sprecherin Johanna Griesmayr.