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Hunderte Parkplätze weg! Neuer "Monster-Radweg" in Wien 

Der Radwegbau in Wien-Döbling ist in vollem Gange, obwohl 72 Prozent der Anrainer gegen den Bau stimmten. Bezirksvorsteher Resch tobt im "Heute"-Talk. 

Julia Sperlich

Wie berichtet handelt es sich um einen durchgängigen Zweirichtungsradweg entlang der Krottenbachstraße in Wien-Döbling. Der erste Abschnitt zwischen der Cottagegasse und Flotowgasse wird bereits gebaut. Auch die Errichtung des Radweg-Abschnitts zwischen der Börnergasse und Felix-Dahn-Straße ist bereits genehmigt. Die Arbeiten sollen noch im Sommer 2023 starten. Und das obwohl sich 72 Prozent der Anrainer gegen den Radweg ausgesprochen haben.

Das stößt auch dem Bezirksvorsteher des 19. Wiener Gemeindebezirks, Daniel Resch, sauer auf. Er äußerte sich am Ort des Geschehens im "Heute"-Gespräch. 

Wille der Bürger wurde ignoriert 

Resch hebt hervor, dass nur drei Prozent der Bewohner von Döbling ein Fahrrad als Fortbewegungsmittel nutzen. Satte 97 Prozent der Anrainer bewegen sich hingegen anders fort. Warum der Bau trotzdem gegen den Willen der Döblinger durchgesetzt wurde, kann sich Resch nicht beantworten. "Die SPÖ Döbling, Neos und Grünen richten sich gegen die eigene Bevölkerung und arbeiten aktiv gegen Döbling. So etwas ist wohl einzigartig in Wien“, beschreibt Resch das Verhalten der Oppositionsparteien. 

Über 200 Parkplätze gehen verloren 

Eine Studie der Stadt Wien untersuchte die Parkauslastung des Bezirks Döbling. Bemerkenswert ist dabei, dass die Auslastung auf der Krottenbachstraße bei 94,3 Prozent liegt. Dass durch den Radwegbau um die 200 Parkplätze wegfallen, macht den Bezirksvorsteher fassungslos: "Die Anrainer sind verzweifelt. Ich werde immer wieder angerufen, weil die Leute nicht wissen, wo sie künftig parken sollen". Entlang der Krottenbachstraße befindet sich unter anderem eine Apotheke, eine Post und ein Primärversorgungszentrum. Die Parkmöglichkeiten vor diesen Einrichtungen gehören nun bald der Vergangenheit an. 

Bessere Alternativrouten wurden abgelehnt 

Der Döblinger Bezirksvorsteher erklärt, dass es auch Alternativrouten gegeben hätte, bei denen wesentlich weniger Parkplätze verloren gegangen wären. "Man hätte in der Hutweidengasse, der Parallelgasse, den Radweg führen können. Hier wäre es viel verkehrsberuhigter und laut unseren Plänen wären lediglich acht Parkplätze weggefallen, aber das wollte man nicht".