Steiermark

Bier-Betrug? Über Kellermeister braut sich was zusammen

24 Puntigamer-Mitarbeiter sollen palettenweise Bier unter der Hand verkauft haben – ein ehemaliger Kellermeister zeigte sich nun teilweise geständig.

Clemens Pilz
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Die Angeklagten (links) und ihre Anwälte (rechts) beim Prozessauftakt in Graz
Die Angeklagten (links) und ihre Anwälte (rechts) beim Prozessauftakt in Graz
ERWIN SCHERIAU / APA / picturedesk.com

Da waren es nur noch 18: Von 24 Angeklagten im Bier-Prozess um die Grazer Puntigamer-Brauerei waren am Dienstag sechs Personen aus unterschiedlichsten Gründen – von der Krankheit über eine Diversion bis zu Freisprüchen – ausgeschieden. Im Mittelpunkt stand nunmehr einer der Hauptangeklagten: ein früherer Kellermeister, der bei Puntigamer für die Einteilung der Mitarbeiter und die Kontrolle der Ladungen zuständig war. Außerdem musste er die Bruchware überprüfen, was den Richter mit Blick auf die Vorwürfe besonders interessierte.

Zur Erinnerung: Dem Ex-Mitarbeiter und seinen Kollegen wurde zur Last gelegt, dass sie Bier im Wert von 1,7 Millionen Euro abgezapft und unter der Hand als Bruchware verkauft hätten. Der ehemalige Kellermeister zeigte sich am zweiten Verhandlungstag teilweise geständig. Er habe in den Jahren 2015 und 2016 Bier entwendet, gab er zu: Die Flaschen habe er vom Bruchplatz genommen, sie gereinigt und dann von einem Komplizen abholen lassen. Von zuhause aus verkaufte er die Ware demzufolge sehr günstig weiter. 

Helfer bekamen Geld oder Bier

Damit das illegale Geschäft florieren konnte, bekamen auch Staplerfahrer, Shop-Mitarbeiter und andere Beteiligte ihren Anteil bar auf die Hand oder in Bier ausgehändigt. "Das war ein Selbstbedienungsladen par excellence", stellte der Richter kopfschüttelnd fest. Wie es denn überhaupt zu derart großen Bruchmengen kommen könne? "Ein Staplerfahrer fährt wo hinein, da sind dann gleich einmal 16 Paletten kaputt", so der Angeklagte.

400.000 Euro auf Konto gefunden

Belastend für den Ex-Bierbrauer kam hinzu, dass auf seinem Konto Bareinzahlungen in der Höhe von 400.000 Euro aus unbekannter Herkunft gefunden wurden. Er könnt sich diese "nicht erklären", sagte er dazu aus. Am Mittwoch wird der Prozess fortgesetzt, es stehen weitere Befragungen auf dem Programm.

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