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Biker-Gang "Nachtwölfe" soll Wien durchqueren

Heute Redaktion
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Bild: Sergei Grits (AP)

Zwischen Russland und Deutschland brodelt die Stimmung. Grund dafür ist, dass sich Rocker des russischen Biker-Clubs "Nachtwölfe" zum Anlass des 70. Jahrestags des Kriegsendes im Motorrad-Korso nach Berlin aufgemacht haben. Sie wollen die Route der Roten Armee im Zweiten Weltkrieg abfahren und so auch Wien besuchen. Deutschland und Polen haben die Einreise verboten, doch die Biker sollen sich längst in Polen aufhalten.

Zwischen Russland und Deutschland brodelt die Stimmung. Grund dafür ist, dass sich zum Anlass des 70. Jahrestags des Kriegsendes im Motorrad-Korso nach Berlin aufgemacht haben. Sie wollen die Route der Roten Armee im Zweiten Weltkrieg abfahren und so auch Wien besuchen. Deutschland und Polen haben die Einreise verboten, doch die Biker sollen sich längst in Polen aufhalten.

Über die Reiseroute der Rocker herrscht Unklarheit: Weil mehrere Länder die Einreise verboten haben, halten sich die Rocker mit Status-Meldungen zurück. Klar ist, dass, wenn alles nach Plan der "Nachtwölfe" läuft, die Gruppe im Zeitraum bis zum 9. Mai auch Wien durchqueren und hier einen Kranz niederlegen wird. Aus Österreich gibt es bisher keine offizelle Stellungnahme zu der Gruppe.

"Wir stellen uns mit Nachdruck gegen jegliche Instrumentalisierung des unermesslichen Leids der Opfer und des Widerstands gegen die Naziherrschaft", begründete dagegen das Auswärtige Amt und das Berliner Innenministerium ein Einreiseverbot. Proteste gab es auch in Polen, wo man die Biker ebenfalls nicht über die Grenze lassen wollte. Nach Medien-Berichten haben die Biker aber bereits die Grenze überquert, beobachtet von einem Großaufgebot der Polizei.

Am 9. Mai in Berlin?

Die "Nachtwölfe" waren teils mit Stalin-Fahnen am Samstag aus Russland aufgebrochen und wollten im Laufe der Woche in Berlin auffahren. Der Biker-Chef Alexander Saldowstanow von einer "Hysterie" und betont, dass man unbewaffnet und weltoffen sei. Von der Einreise will er sich nicht abhalten lassen und kündigte an, dass bis zum 9. Mai 20 Biker in Berlin sein würden.

In Russland schäumen die Parteien indes über den Streit und werfen Deutschland vor, die "Nachtwölfe" deswegen nicht ins Land zu lassen, weil sie die Politik von Russlands Präsidenten Wladimir Putin unterstützen würden. Von "Diskriminierung" ist die Rede, die Motorrad-Gang selbst spricht von "Russenhass".