Österreich

Bilanz nach FPÖ-Ball: 4 Verletzte, 9 Verhaftungen

Die Bilanz nach den Demonstrationen des FPÖ-Akademikerballs in der Wiener Hofburg: Die Polizei bestätigt vier Leichtverletzte und neun Verhaftungen.

Heute Redaktion
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in der Wiener Hofburg: Die Polizei bestätigt vier Leichtverletzte und neun Verhaftungen.

"Nach derzeitigem Stand wurden zwei Ballgäste und zwei Exekutivbeamte verletzt", erklärte der Sprecher der Landespolizeidirektion Wien, Roman Hahslinger, am späten Freitagabend. Es gab neun Festnahmen wegen Widerstands gegen die Staatsgewalt sowie Hunderte Anzeigen und Identitätsfeststellungen.

Zum Stand der Festnahmen konnte Hahslinger noch keine abschließenden Angaben machen. Vorerst seien rund 20 Personen festgenommen worden. Allerdings "gibt es Hunderte Anhaltungen, Kontrollen und Identitätsfeststellungen gewaltbereiter Aktivisten".

Knapp 3.000 beteiligten sich laut dem Polizeisprecher an der Gegendemo. Unter ihnen waren rund 250 Teilnehmer des sogenannten "Schwarzen Block", also vermummte Linksextremisten, die als gewaltbereit gelten. Busse mit Kundgebungsteilnehmern seien aus Deutschland angereist, hieß es.

Kein Sicherheitschaos

Der Wiener Landespolizeipräsident Gerhard Pürstl widersprach vehement den , die der Polizeiführung ein "Sicherheitschaos" vorwarf. Gemäß Pürstl handelte es sich um einen "besonnenen und bestens geordneten Einsatz". Den "unsubstantiierten Aussagen des Klubs der Freiheitlichen gegen die für die Sicherheit in der Stadt Verantwortlichen liegt wohl eher die Enttäuschung über eine schwach besuchte Veranstaltung in der Hofburg zugrunde, als eine Kenntnis tatsächlicher Geschehnisse", so der Landespolizeipräsident.

780 Ballgäste

"Trotz der ausgezeichneten Zusammenarbeit mit der Taxiinnung" haben manche Taxifahrer es abgelehnt, bis zu dem mit Polizeisperren gesicherten Bereich zu fahren. Die Ballgäste mussten früher aussteigen und sind auf die Gegendemonstranten getroffen, erklärte Hahslinger. Einige Demonstranten setzten Farbbeutel und Pfefferspray gegen Beamte und Ballbesucher - wie - ein.

Die Demonstranten nahmen zwei Routen: vom Christian Broda Platz in Wien-Mariahilf über die Mariahilfer Straße bis zum Äußeren Burgtor und von der Universität zum Stephansplatz. Später gab es einen "massiven Abstrom" vor allem Richtung Albertina und Löwelstraße. Die Demonstranten versuchten, Straßenzüge zu blockieren. Die Polizei hat damit aber offenbar gerechnet und aktivierte eine vorbereitete Ersatzroute.

"Auf diese Weise konnte durchgehend eine freie Zufahrt zur Hofburg gewährleistet werden", sagte Hahslinger. "Der wurde programmgemäß unter Anwesenheit von 780 Ballgästen um 21.10 Uhr eröffnet."

Um 24.00 Uhr gab es bereits ein "ruhiges Straßenbild", wie die Landespolizeidirektion Wien mitteilte.

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