Ein Bild vom deutschen Diktator Adolf Hitler ist in Nürnberg um 130.000 Euro versteigert worden. Der Rufpreis des Auarells hatte bei nur 4.500 Euro gelegen. Der Käufer, der anonym bleiben will, soll ein Privatier aus dem Nahen Osten sein.
Ob das 28 mal 22 Zentimeter große Bild mit dem Titel "Standesamt München" wirklich im Nahen Osten bleiben wird, ist ungewiss. Immerhin sprach einer der beiden Begleiter des Käufers laufend auf Russisch in sein Handy. Der Aufrufpreis für das Hitler-Bild - auch als "Das alte Rathaus" bekannt - hatte nur bei 4.500 Euro gelegen. Insgesamt zwölf Interessenten gab es für das Bild.
Das Auktionshaus Weidler hat in den vergangenen Jahren immer wieder Gemälde von Hitler versteigert. 2009 gingen zwei Bilder für insgesamt 42.000 Euro an einen Telefonbieter aus dem Ausland. Fast jedes Jahr kommt irgendwo ein Hitler-Aquarell unter den Hammer.
Keine moralischen Bedenken
"Moralisch kann man das so sehen. Aber das deutsche Rechtssystem lässt einen solchen hoheitlichen Eingriff in die Privatsphäre nicht zu", sagt Stephan Klingen, Kunsthistoriker am Münchner Zentralinstitut für Kunstgeschichte.