Österreich

Bilder zeigen Stecher vom Praterstern nach Bluttaten

Jafar S. metzelte in Wien vier Menschen nieder. Nun liegt er auf der Baumgartner Höhe und wird ein Fall für den Grazer Psychiater Peter Hofmann.

Heute Redaktion
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Auf der Praterstraße griff Jafar S. eine Arztfamilie und einen Landsmann mit einem Klappmesser an – weil er in schlechter Stimmung war. Während seine – zufällig ausgewählten Opfer – mit dem Tod rangen, spazierte Jafar S. seelenruhig in das Wiener U-Bahn-Netz – so, als wäre nichts gewesen. Das zeigen Bilder, die wenige Minuten nach seinen fürchterlichen Bluttaten in der Wiener Leopoldstadt von einer Überwachungskamera aufgenommen wurden und "Heute" vorliegen.

Selbstmordversuch und Prügelei

Bevor er rasend vor Wut noch weitere Menschen verletzen konnte, verhaftete ihn eine Polizeistreife. Nachdem er in Befragungen durch die Kripo vier Mordversuche gestanden hatte, wurde er in die Justizanstalt Josefstadt eingeliefert. Dort wollte sich Jafar S. (23) dann vergangene Woche mit einer Schere umbringen und lieferte sich am Donnerstag eine Massenprügelei mit sechs Beamten. Einem Wachmann brach er dabei den kleinen Finger.

Psychoklinik statt Häf'n

Diese neuerliche Gewaltexplosion hatte dann Folgen für den Afghanen: Seit Donnerstag liegt er auf der Akutpsychiatrie des Otto-Wagner-Spitals. „Er wirkt sediert", so seine Anwältin Astrid Wagner am Sonntag im Gespräch mit "Heute".

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Schlangenfrau will ihn verführen

Der 23-Jährige faselt häufig vom Teufel. Derzeit fühlt er sich „von einer Frau, die eine Schlange ist" verfolgt. „Sie will mich verführen", meint Jafar S. Ein gutes Verhältnis pflegt er hingegen zu seinen beiden Anwälten – Astrid Wagner und Wolfgang Blaschitz, die ihn am Freitag im Otto-Wagner-Spital besuchten. "Er trug ein grünes Krankenhaus-Nachthemd und hat wieder einigermaßen wirre Angaben gemacht", so Wagner. Die Wiener Anwältin sei für ihn jetzt "wie eine Mutter", betonte Jafar S.

Selber Psychiater wie Grazer Amokfahrer

Der Grazer Psychiater Peter Hofmann – er hielt schon den Grazer Amoklenker Alen R. für unzurechnungsfähig – soll nun in seine seelischen Abgründe blicken. Hofmann wurde vom Gericht damit beauftragt, ein Dossier über den Geisteszustand des jungen Afghanen zu machen. Für Jafar S. gilt die Unschuldsvermutung. (coi)