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Billig-Urlaub in Wien: Westbahnhof statt Hotel
Sie sind jung, sie sind unternehmenslustig, sie haben Ferien, nur Geld haben sie offensichtlich keines. Am Donnerstag in der Früh erwischte ein Leserreporter diese fünf Jugendlichen auf dem Grünstreifen vor dem Westbahnhof. Die Lust zum Reisen dürfte das Quintett allerdings nicht gepackt haben, kurz vor 16.30 Uhr lagen sie immer noch dort.
Wahrscheinlich sind die fünf Wiesen-Schläfer mitten in der Nacht mit dem Zug angekommen und waren todmüde. Zu nachtschlafender Zeit ein Hotel zu suchen, nur um dann für eine viertel Nacht zu zahlen, wollten sie, wie es aussieht, vermeiden. Am Europaplatz schlugen sie dann ihr Lager auf und legten sich aufs Ohr. Hier erwischte sie unser Leserreporter und knipste ab.
Das Schläfchen dürfte jedenfalls so gemütlich gewesen sein, dass die Reisenden das Reisen bleiben ließen und weiterschliefen.
Grauzone zwischen drei Verordnungen
Für Polizisten und Ordnungshüter ist die Situation nicht unproblematisch, die fünf Urlauber befinden sich nämlich, ohne es zu wissen, in einer Grauzone zwischen Grünflächenverordnung, Straßenverkehrsordnung und Campingverordnung. So richtig erlaubt ist das nächtliche Campieren in Österreich nicht. Es wäre aber nicht Österreich, wäre es dann doch ein bissl unerlaubt.
Laut Grünflächenverordnung darf man diese nämlich nur unter Tags nutzen. Doch was tatsächlich passiert, wenn man in der Nacht eine Wiese als Schlafplatz missbraucht, ist nicht wirklich geregelt.