Multimedia

Billiger als hier ist das iPhone 14 europaweit nirgends

Das iPhone 14 kostet nicht überall gleich viel, besonders in Österreich ist es teuer. Doch beim Nachbarn gibt es den tiefsten Preis in ganz Europa.

20 Minuten
Das iPhone 14 kommt in zwei Größen: 6,1 und 6,7 Zoll. Das Gerät hat ein OLED-Display und kommt in fünf Farben.
Das iPhone 14 kommt in zwei Größen: 6,1 und 6,7 Zoll. Das Gerät hat ein OLED-Display und kommt in fünf Farben.
Apple

Das iPhone 14 ist in vielen Ländern seit Freitag erhältlich. Das teuerste Modell des Apple-Smartphones ist das Pro Max mit einem Terabyte Speicher. Es kostet über 2.000 Euro. Viel Geld für ein Handy – doch das neue iPhone gibt es in ganz Europa nirgends günstiger als in der Schweiz. Während man in Österreich rund 2.100 Euro hinblättert, sind es in der Schweiz "nur" 1.900 Franken – umgerechnet 1.986 Euro. Damit ist das Apple-Smartphone bei Österreichs Nachbar um mehr als 100 Euro günstiger zu haben als in den heimischen Läden.

Auch bei den übrigen Modellen zeigt sich dieser Effekt. Nach Zahlen des Vergleichsportals Hellosafe, dass die Preise für das iPhone 14 mit 256 Gigabyte Speicher auflistet, ist es nirgends günstiger als in der Schweiz. Es kostet in Österreich 1.129 Euro, in der Türkei rund 1.834 Euro, in Norwegen 1.315 Euro, in Ungarn 1.301 Euro und in Schweden 1.282 Euro. In der Schweiz gibt es das Modell für umgerechnet 1.097 Euro.

Warum sind die neuen iPhones im Hochpreisland Schweiz im Vergleich zu den anderen Ländern in Europa am günstigsten? Zwei Experten nennen im Gespräch mit der Redaktion die Gründe.

Konkurrenz schafft Preisdruck

Laut Apple-Experte Röbi Weiss sind Elektronik- und IT-Produkte in der Schweiz fast immer günstiger als im Rest von Europa. Das liege nicht nur am starken Franken. Denn die Schweiz gelte als Testland: Firmen experimentierten oft mit den Preisen und passten dann ihre Strategie für Europa an. Zudem habe die Schweiz die höchste Apple-Geräte-Dichte weltweit: Das Geschäft sei so auch mit etwas tieferen Preisen lukrativ.

Auch René Schneider vom Apple-Partner DQ Solutions bestätigt, dass Unterhaltungselektronik in der Schweiz meistens günstiger ist als in anderen europäischen Ländern. Im Gegensatz zu typischen Konsumgütern wie Getränken, Zeitungen oder Waschmittel, die hierzulande oft deutlich teurer sind als im EU-Raum.

Das habe auch damit zu tun, dass die Konkurrenz in der Schweiz härter sei als zum Beispiel in Deutschland und Österreich. Da dominierten große Ketten wie Saturn und Media Markt das Geschäft. Ein gutes Beispiel dafür sei der TV-Markt: Fernseher seien in der Schweiz fast immer günstiger als im Rest von Europa.

Günstige Wechselkursentwicklung

Für den verhältnismäßig tiefen Preis von iPhones in der Schweiz sieht Schneider mehrere Gründe. Er stellt aufgrund der US-Preise fest, dass sich Apple wohl am Dollar orientiere. Davon profitiere die Schweiz aktuell, da sich der Dollar-Franken-Kurs seit dem letzten iPhone-Launch günstiger entwickelt habe als der Dollar-Euro-Kurs.

Darum ändern sich die Preise für Elektronik mehrmals täglich
Eine Sprecherin von Digitec hat der Redaktion bestätigt, dass sich die Verkaufspreise für Elektronik- und IT-Produkte mehrmals pro Tag ändern können. Das sorge bei der Kundschaft immer wieder für Aufregung. Ein Grund dafür seien neben dem Spiel von Angebot und Nachfrage auch die Konkurrenzpreise.

1/12
Gehe zur Galerie
    Das iPhone 14 kommt in zwei Größen: 6,1 und 6,7 Zoll. Das Gerät hat ein OLED-Display und kommt in fünf Farben.
    Das iPhone 14 kommt in zwei Größen: 6,1 und 6,7 Zoll. Das Gerät hat ein OLED-Display und kommt in fünf Farben.
    Apple

    "Viele Hersteller rechnen die Euro-Preise zwar auch mit dem aktuellen Wechselkurs um, hauen dann aber in der Schweiz noch einen Zuschlag drauf", sagt Schneider. Das habe wohl damit zu tun, dass die Kundschaft in der Schweiz eine hohe Zahlungsbereitschaft habe. Apple scheint hingegen auf einen Schweiz-Zuschlag zu verzichten.

    Die tiefere Mehrwertsteuer ist laut Schneider ein weiterer Grund für die verhältnismäßig günstigen iPhones in der Schweiz: Hierzulande beträgt sie 7,7 Prozent, im Euro-Raum meist rund 20 Prozent.

    Schweizer wollen Top-Modell

    Bei den Preisen müsse man auch bedenken, dass ein iPhone heute viele Geräte ersetze, die man früher einzeln gebraucht habe, sagt Schneider: etwa eine Kamera, den MP3-Player und den GPS-Empfänger. Die erste iPod-Generation habe 2001 rund 500 bis 700 Franken gekostet – nun sei diese Funktion im iPhone integriert.

    Die Kundschaft in der Schweiz leistet sich laut dem Apple-Experten übrigens oft das Top-Modell: Auch beim iPhone 14 habe man am meisten Vorbestellungen für das Pro und Pro Max erhalten, so Schneider.

    Mehr zum Thema