Österreich

Bim-Attentäter: "Werde von Wr. Linien verfolgt"

Heute Redaktion
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Der Mann, der im Jänner neun Mal mit einem Stiletto-Messer auf einen Bimfahrer einstach und diesen schwer verletzte, stand am Donnerstag vor Gericht. Die Anklage lautet auf versuchten Mord, der mutmaßliche Täter plädiert allerdings darauf, dass er paranoid-schizophren ist und in eine medizinische Anstalt für unzurechnungsfähige Straftäter eingewiesen wird. "Ich werde von 10.000 Straßenbahnfahrern verfolgt und wollte es beenden", so seine Aussage.

Der Mann, der im Jänner neun Mal mit einem Stiletto-Messer und diesen schwer verletzte, stand am Donnerstag vor Gericht. Die Anklage lautet auf versuchten Mord, der mutmaßliche Täter plädiert allerdings darauf, dass er paranoid-schizophren ist und in eine medizinische Anstalt für unzurechnungsfähige Straftäter eingewiesen wird. "Ich werde von 10.000 Straßenbahnfahrern verfolgt und wollte es beenden", so seine Aussage.

Die S-förmige Narbe auf der Wange des Opfers sticht einem sofort ins Auge. Auch am Hinterkopf sind die Spuren einer 15 Zentimeter langen Wunde noch deutlich zu sehen. Der junge Straßenbahnfahrer musste nach dem Angriff vier Stunden notoperiert werden und war bis vor drei Wochen noch im Krankenstand. Den Täter konnte er nicht identifizieren, nur "die Statur könnte passen". Das Blut auf der Kleidung des Verdächtigen stimmte mit seinem überein.

"Hätte ich eine Waffe gehabt, hätte ich alle erschossen"

Als der mutmaßliche Täter in den Zeugenstand gerufen wurde, verweigerte er zu sprechen. Nicht mal zur Frage, wie es ihm ginge, wollte er sich äußern. Also verlas die Richterin seine Aussage vom Tag des Übergriffs. Der Mann, der selbst einmal Straßenbahnfahrer war, fühle sich von 10.000 Bimfahrern verfolgt und wollte die Verfolgung beenden. "Hätte ich eine Waffe gehabt, hätte ich sie alle erschossen", ergänzte er.

Mann terrorisierte Wiener Linien seit 2004

Interessantes Detail: Bereits 2004 wurde der Mann auffällig, als er eine Sekräterin der Wiener Linien immer wieder telefonisch beschuldigte, dass sie für seine Kündigung verantwortlich sei. Er erschien sogar einige Male persönlich im Büro und machte eine Szene. Als er die Dame 2008 sogar bei ihrer Privatadresse aufsuchte und belästigte, bekam er Hausverbot in der Wiener Linien-Zentrale.

Da der psychologische Gutachter am Donnerstag verhindert war, wurde der Prozess auf nächste Woche vertagt.