Österreich

Bim-Fahrer proben mit neuem Simulator Ernstfall

Heute Redaktion
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Chef-Ausbilder Michael Kowarz hat alles fest im Griff.
Chef-Ausbilder Michael Kowarz hat alles fest im Griff.
Bild: Sabine Hertel

Jeden Tag sind 800.000 Wiener mit der Straßenbahn unterwegs. Damit diese auch sicher befördert werden, können zukünftige Fahrer nun an einem neuen Simulator üben.

Bereits seit Anfang des Jahres steht der neue Straßenbahn-Simulator in der Hauptwerkstätte der Wiener Linien in Simmering. Derzeit wird das Gerät, das das Fahren eines ULF nachstellt, noch auf Herz und Nieren geprüft und die Ausbilder darauf eingeschult, ab Sommer wird es dann eingesetzt.

Die Bandbreite der insgesamt 55 Szenarien ist groß: Wie sich im "heute.at"-Test herausstellt, erfordert das Bedienen des Simulators höchste Konzentration. Neben Gas geben, bremsen und halten, müssen verschiedenste Signale beachtet werden.

Zusätzlich müssen mögliche "Störfaktoren" rechtzeitig erkannt werden: Fußgänger, die bei Rot über die Straße gehen, Radfahrer, Einsatzfahrzeuge von Feuerwehr, Polizei sowie Rettung oder herrenlose Hunde. Hinzu kommen rund 40 Fahrzeug-Störungen und unterschiedlichste Wetterlagen wie etwa Regen oder Schneefall.

Neuer Simulator auch für den Flexity

Auch Öffi-Stadträtin Ulli Sima (SP) machte sich selbst ein Bild vom neuen Simulator und absolvierte gleich eine "Fahrt": "Es ist wirklich eine Herausforderung, bei Schlechtwetter, undisziplinierten anderen Verkehrsteilnehmern und Einsatzfahrzeugen, die in die Kreuzung einfahren, die Nerven zu bewahren."

Auch die Türen müssen geöffnet und geschlossen werden – dafür steht sogar eine echte ULF-Türe samt Signalgebung im Raum zur Verfügung. Neben dem ULF wird im Lauf des Jahres auch noch ein Simulator für den neuen Flexity geliefert (Kosten insgesamt: 1,5 Millionen Euro).

Schulungen für rund 180 neue Bim-Fahrer

Insgesamt sind im Jahr 2019 an beiden Geräten etwa 18 Schulungen mit je zehn Teilnehmern geplant. Eine Testfahrt dauert sieben bis 15 Minuten, danach geben die anderen Teilnehmer und der Ausbilder direktes Feedback. Zur Auswahl stehen derzeit zwei Strecken – die Ustrab-Linie entlang des Margaretengürtels und die Linie 1 entlang des Rings.

Derzeit gibt es rund 1.300 Straßenbahn-Fahrer, die Wiener Linien suchen aber dringend Verstärkung. Bewerber sollten mindestens 21 Jahre alt sein und eine körperliche Eignung (Führerschein-Tauglichkeit) besitzen. Wer Interesse hat: wienerlinien.at/karriere

(cz)

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