Österreich

Biobergbäuerin fordert Trauerschmerzensgeld

Heute Redaktion
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Bild: Regina Seidel

Ein skurriler Prozess beschäftigt derzeit das Bezirksgericht Wiener Neustadt. Eine Biobergbäuerin klagte einen Installateur nicht nur auf 500 Euro Schadenersatz, weil er ihre Katzen totgefahren hatte, sie verlangt auch Trauerschmerzensgeld.

Neben dem Schadenersatz verlangt die streitbare Frau noch weitere 500 Euro Trauerschmerzensgeld, weil der Bruder des Tiers „‚eingegangen‘ ist, weil er aus Gram über den Verlust seiner Schwester nichts gefressen hat“, so die Begründung der Klägerin.
"Rote Femina, sieht aus wie Garfield"

Der Zivilprozess dreht sich um Milli, eine junge Katze, die von ihrer Besitzerin als „rote Femina, die aussieht wie Garfield (...), eine Rarität“ beschrieben wird. Das Tier war eine „Frühjahrskatze, noch kein Jahr alt“, als sie Ende Dezember 2009 sterben musste. „Tatort“ war das Kopfsteinpflaster vor ihrer „Animal Farm“ in der Buckligen Welt, so die Besitzerin. Ein Installateur, den die Biobäuerin und Hunde- sowie Katzenzüchterin zu sich beordert hatte, übersah beim Verlassen des Bauernhofes das Jungtier und überfuhr es.
„Todesschreie“

Die Besitzerin hörte noch die „Todesschreie“ des Tieres, aber da war der Installateur mit seinem Pkw schon abgefahren. „Ich musste dem Mann nachtelefonieren“, erinnerte sich die Bäuerin vergangene Woche vor der Richterin.
Der Installateur sei „widerwillig zurückgekommen“, habe die tote Katze in eine Schachtel gepackt, mitgenommen und begraben. „Aber den Platz, wo er sie totgefahren hat und Blut war, hat er nicht geputzt.“ Das ist aber nicht der Grund, weshalb die Frau vor Gericht gezogen ist: „Ich wollte die gleiche Katze ersetzt haben, das hat der gute Mann nicht kapiert.“
Stattdessen schickte er tags darauf seine Ehefrau mit einer „grau-schwarzen Tigerkatze, die einen krummen Schwanz hatte“ zu der Bäuerin. Aber diese wollte „keine x-beliebige Bauernkatze, sondern eine Zuchtkatze“. Und da sie diese nicht bekam, zog die Frau vor Gericht.
Zimmermann als Zeuge

Die Frau verlangt 500 Euro Schadenersatz für die tote Katze Milli. Und da Millis Bruder nachträglich „krepiert“ ist, dehnte die Biobäuerin das Klagebegehren um zusätzliche 500 Euro Trauerschmerzensgeld aus. Der Prozess geht Ende Februar weiter. Dann soll unter anderem ein Zimmermann in den Zeugenstand, der gesehen haben soll, wie der Installateur die rote Katze mit seinem Pkw überrollt hat.