Die österreichische Biogasbranche stehe vor dem endgültigen Aus. Während in öffentlichen Statements weiterhin von Technologieoffenheit gesprochen wird, würden sich Hinweise mehren, dass hinter den Kulissen längst die Entscheidung gegen Biogas gefallen ist.
Der Markt wird gezielt in eine Sackgasse geführt, das Erneuerbare-Gas-Gesetz (EGG) ist stillschweigend gescheitert, Netzkostensteigerungen belasten die Betreiber und eine dringend notwendige Tarifanpassung bleibt aus, beklagen Betroffene.
In der Branche wächst die Sorge, dass es sich nicht um Versäumnisse, sondern um eine bewusst gesteuerte Entwicklung handelt. Noch vor wenigen Jahren galt Biogas als eine tragende Säule der Energiewende, doch nun häufen sich die wirtschaftlichen Hürden, die Anlagenbetreiber in eine Schieflage bringen.
Besonders hart trifft die Unternehmen die Erhöhung der Netzkosten, die in keinem Verhältnis zu den aktuellen Vergütungen stehen und eine wirtschaftliche Führung der Betriebe immer schwieriger machen. Die ursprünglich angedachte Anpassung der Fördersysteme wurde mehrfach verschoben, eine langfristige Perspektive gibt es nicht.
Gleichzeitig zeige sich eine klare Priorisierung in Richtung Wasserstoff, dessen Ausbau mit massiven Förderungen unterstützt wird, während Biogas in der Warteschleife verharrt. Kritiker sehen darin eine gezielte Marktbereinigung zugunsten neuer Technologien, die erst über Jahre hinweg skalierbar werden, während eine bestehende und funktionierende Infrastruktur in die Bedeutungslosigkeit gedrängt wird. Die Frage, die sich immer mehr Betreiber stellen, ist nicht mehr ob, sondern wann Biogas endgültig aus dem Markt verdrängt wird.
