Österreich

Bis zu 10,5 Jahre Haft für Maschinenpistolen-Gang

Heute Redaktion
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Drei Tschechen, denen eine Beteiligung an drei Banküberfällen in Oberösterreich vorgeworfen wurde, haben Freitagnachmittag im Landesgericht Linz Haftstrafen zwischen sechs und zehneinhalb Jahren ausgefasst.

Drei Tschechen, die nach drei Banküberfällen in Serie in Oberösterreich geschnappt worden waren, haben im Prozess Freitagnachmittag im Landesgericht Linz Haftstrafen zwischen sechs und zehneinhalb Jahren ausgefasst. Da sie sich Bedenkzeit erbaten und der Staatsanwalt Berufung einlegte, weil ihm die Strafen zu gering erschienen, sind die Urteile noch nicht rechtskräftig.

Bei allen Überfällen war jeweils eine geladene Maschinenpistole verwendet worden. Die Beute betrug insgesamt über 54.600 Euro. Unmittelbar nach der letzten Tat wurden drei Tschechen festgenommen: eine 43-jährige Frau sowie ein 28- und ein 44-jähriger Mann. Sie legten alle ein Geständnis ab.

Die bisher unbescholtenen Frau gab zu, an allen Überfällen beteiligt gewesen zu sein. Sie betrat am 9. Dezember 2011 eine Bank in Linz und prüfte, ob sich die Situation für eine Raub eigne. Dann ging sie auf die Straße, gab ihrem Lebensgefährten, der sie dazu angestiftet habe, ein Zeichen und dieser verübte den Überfall. Anschließend fuhren die beiden wieder nach Tschechien zurück. Weil der Coup erfolgreich verlief, wollte der Mann noch mehr, dabei aber nicht in Erscheinung treten.

Zwei Mittäter "angeheuert"

Er heuerte einen in Tschechien ebenfalls mehrfach und einschlägig Vorbestraften sowie einen bisher unbescholtenen Mann als weitere Ausführende an und gab ihnen dazu die Waffe mit. Sie überfielen heuer eine Bank am 22. Februar in Bad Leonfelden im Bezirk Urfahr-Umgebung und am 22. März eine in Rainbach im Bezirk Freistadt. Der schon mehrmals mit dem Gesetz in Konflikt Geratene verübte die Überfälle, die Frau spionierte zuvor die Banken aus und der dritte Angeklagte war der Chauffeur.

Alle gaben vor dem Schöffengericht an, in finanziellen Schwierigkeiten gesteckt zu haben und damit leicht manipulierbar für den Anstifter gewesen zu sein. Die Frau erklärte zudem, sie sei von ihrem angeblich spielsüchtigen Lebensgefährten mit Drohungen zum Mitmachen gezwungen worden. Dieser mehrfach vorbestrafte Mann ist schon hinter Gittern, er sitzt noch in Auslieferungshaft in Budweis.

Beute bereits ausgegeben

Da Geständnisse vorliegen, ging es letztlich nur um die Strafhöhe. Es drohten fünf bis 15 Jahre. Bei einschlägigen Vorstrafen sogar mehr. Der 28-Jährige, der mit der Maschinenpistole die Herausgabe des Geldes erzwungen hatte, wurde zu zehneinhalb Jahren verdonnert, die 43-jährige Frau bekam siebeneinhalb Jahre, der 44-Jährige, der als Fahrer mitgewirkt hatte, fasste sechs Jahre aus. Außerdem wurden sie zum Schadenersatz verurteilt - die Beute aus zwei Überfällen ist schon ausgegeben - weiters zu Teilschmerzensgeld für zwei überfallene Bankangestellte und zum Ersatz der Kosten des Verfahrens.