Wien

Bis zu 133 Sekunden warten bei Wiens Feuerwehr-Notruf

6 Sekunden dauert es laut Stadtrechnungshof im Schnitt, bis der Feuerwehrnotruf abhebt. Manchmal dauert es viel länger – oder es wird nicht abgehoben!

Claus Kramsl
Einsatzkräfte konnten den Mann befreien.
Einsatzkräfte konnten den Mann befreien.
Stadt Wien, Feuerwehr

Der Wiener Stadtrechnungshof unterzog die Organisation und Aufgabenwahrnehmung im Bereich der von der
MA 68 - Feuerwehr und Katastrophenschutz betriebenen Nachrichtenzentrale einer Prüfung. Besonders achteten die Prüfer dabei auf die Annahmezeiten bei Notrufen unter der Nummer 122.

230 Notrufe täglich

Ganz genau wurde dabei der Zeitraum von 1. April bis 31. August 2022 geprüft, dabei gingen insgesamt 35.240 Notrufe in der Nachrichtenzentrale der MA 68 ein. Das entsprach einem durchschnittlichen Monatsaufkommen von rd. 7.000 Notrufen bzw. von rund 230 Notrufen täglich. Anzumerken war laut Stadtrechnunngshof, dass im April mit 5.850 eingegangenen Notrufen
das geringste und im Juni mit 7.866 eingegangenen Notrufen das höchste Anrufaufkommen zu verzeichnen war.

Im Schnitt dauerte es 6 Sekunden bis zur Notruf-Annahme durch einen Disponenten. Dabei kam es aber besondern in den Nachtstunden zu extremen Ausreißern. So kann es zwischen 3 und 5 Uhr früh bis zu 133 Sekunden – also über zwei Minuten – dauern, bis der Notruf beantwortet wird. 

Anzahl und Annahmezeit der Anrufe am Feuerwehr-Notruf in Wien im Prüfungszeitraum
Anzahl und Annahmezeit der Anrufe am Feuerwehr-Notruf in Wien im Prüfungszeitraum
Stadt Wien/Feuerwehr

Bei 13 Prozent der Notrufe hebt niemand ab

Weiters fand der Stadtrechnungshof heraus, dass im Prüfungszeitraum rund 13 Prozent aller Anrufe (4.461) nicht entgegengenommen wurden. Besonders in den Nachtstunden ist der Notruf offenbar schwer erreichbar: Zwischen 2 und 3 Uhr wurden 19 Prozent der Anrufe nicht beantwortet. Der Stadtrechnungshof empfiehlt daher "die Ursachen für die hohe Anzahl an nicht angenommenen Notrufen sowie die dargestellten längeren Wartezeiten insbesondere in den aufkommensschwachen Randzeiten zu analysieren und geeignete organisatorische Maßnahmen bei der Diensteinteilung der Alarmpartien zu setzen." Die MA 68 gab an, diese Maßnahme umsetzen zu wollen.

Zwischen 2 und 5 Uhr die wenigsten Notrufe

Die Grafik zeigt, dass sich das Notrufaufkommen im Tagesverlauf wellenförmig darstellte, wobei beginnend in den Morgenstunden ab 6.00 Uhr ein kontinuierlicher Anstieg zu verzeichnen war. Ab 11.00 Uhr vormittags stabilisierte sich das Notrufaufkommen auf annähernd gleichbleibendem Niveau. Beginnend ab 19.00 Uhr sank das Anrufaufkommen mit einem kurzfristigen Anstieg in den frühen Morgenstunden kontinuierlich bis 5.00 Uhr ab. Im Zeitraum zwischen 2.00 Uhr und 5.00 Uhr war das geringste Notrufaufkommen zu verzeichnen, heißt es im Stadtrechnungshofbericht.

Immer mehr Technische Einsätze

Der Stadtrechnungshof-Bericht listet auch die Zahl der Einsätze für die Wiener Berufsfeuerwehr in den Jahren 2019 bis 2021 auf. Bemerkenswert ist, dass sowohl die Zahl der Technischen Einsätze als auch die Zahl der Tier- und Menschenrettungen im Jahr 2021 gestiegen sind. Insgesamt kam die MA 68 im Jahr 2021 auf 38.460 Einsätze – das sind mehr als 100 pro Tag!

Zahl der Einsätze der Wiener Berufsfeuerwehr 2019 bis 2021
Zahl der Einsätze der Wiener Berufsfeuerwehr 2019 bis 2021
Stadt Wien/Feuerwehr
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