Österreich

Bis zu 165.000 Euro weg, aber noch keine Anzeige

In der Klub-Kassa der Wiener Kaffeehausbesitzer herrscht Ebbe: Ex-Obmann Maximilian Platzer soll bis zu 165.000 Euro entnommen haben.

Heute Redaktion
Teilen

Nach einer Finanzprüfung wurde nun am Wochenende eine Sachverhaltsdarstellung bei der Staatsanwaltschaft Wien eingebracht, heißt es aus der Wirtschaftskammer. Anzeige gebe es noch keine. Seit Montag wird der Fall von Juristen geprüft, Platzer bleibt auf freiem Fuß. Er soll das Geld für sein schwächelndes Café Weimar in Alsergrund verwendet haben. Sein Anwalt kündigte im ORF an, Platzer wolle 50.000 Euro sofort zurückzahlen, den Rest in monatlichen Raten zu 2.000 Euro – was mehr als fünf Jahre dauern würde!

Kurios: Laut Statut gehört die "Unterstützung in Notsituationen" zu den Fundamenten des Klubs der Kaffeehausbesitzer. Hat Platzer das Geld zu Recht entnommen? "Nein, so kann man das nicht interpretieren", erklärt die neue Obfrau, Anna Karnitscher. "Das Geld ist hauptsächlich für den Kaffeesieder-Ball und kulturelle Aktivitäten vorgesehen." Trotz Finanzloch soll es davon in Zukunft mehr geben. "Die Aktion hat den Zusammenhalt im Klub gestärkt." Nun wird die Leitung neu aufgestellt.