Österreich

Bis zu 40 Prozent aller LKW in der EU manipuliert

Im Rahmen ihrer Veranstaltung "Spiel mit dem Tod auf unseren Straßen" machte die Gewerkschaft vida auf LKW-Manipulationen aufmerksam.

Heute Redaktion
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In der ÖAMTC Fahrtechnik in Teesdorf (NÖ) machte die Gewerkschaft vida heute, Dienstag, auf mögliche Folgen durch Manipulationen an LKW zum Thema. „Ist beispielsweise das digitale Kontrollgerät im LKW abgeschaltet, um gesetzliche Lenk- und Ruhezeiten zu umgehen, steht die Tachonadel auf null. Fahrer sehen dann nicht einmal mehr, wie schnell sie fahren sagt "Karl Delfs.

Der Sekretär für den Fachbereich Straße in der Gewerkschaft fordert effizientere Kontrollen, die Einrichtung einer spezialisierten Behörde und die Anhebung der Strafen für Manipulationen.

Ein Drittel mehr LKW als vor 20 Jahren

Laut Statsitik der EU-Kommission sind in der gesamten Europäischen Union 35,9 Millionen LKW angemeldet. Das ist um ein Drittel mehr als noch vor 20 Jahren. Die Fahrleistung, die diese Fahrzeuge allein in Österreich zurücklegen, betrug 2014 38,9 Milliarden Tonnen-Kilometer. Der Anteil österreichischer Frächter daran lag bei rund einem Drittel (36 Prozent).

Zahl der Unfallopfer steigt stetig an

Laut Statistik Austria waren 2016 LKW über 3,5 Tonnen an 1.291 Unfällen beteiligt, das sind um 10 Prozent mehr als noch 2015. Die Zahl der Verletzten bei diesen Unfällen betrug 1.668, das sind um 11,5 Prozent mehr als 2015. Die Zahl der Getöteten bei Unfällen mit LKW-Beteiligung stieg von 2015 mit 66 auf 74 im Jahr 2016.

Bis zu 40 Prozent der LKW manipuliert

Schätzungen unterschiedlicher europäischer Behörden zufolge sind EU-weit 30 bis 40 Prozent der LKW manipuliert. Für Österreich wird dieser Wert auf 10 bis 15 Prozent geschätzt. "Hier muss endlich gehandelt werden", fordert Delfs, "schließlich geht es hier nicht nur um Lohn- und Sozialdumping auf den Rücken der Fahrer und um unlauteren Wettbewerb, sondern auch um die Sicherheit aller Verkehrsteilnehmer."

Eine eigene Behörde soll der LKW-Manipulation ein Ende bereiten: "Bei dieser Behörde müssen alle Daten wie Sozialversicherungsnummern, Führerscheine, Meldedaten zusammenlaufen, um auch das Nicht-Einhalten von Ruhezeiten oder Verstöße gegen das Lohn- und Sozialdumpingbekämpfungsgesetz besser ahnden zu können", so Delfs. (red)

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