Österreich

Bisamberg: Schlägerungen sorgen für Aufregung

Nach Schlägerungen in Bisamberg (Korneuburg) kritisierte VP-Bürgermeister Günter Trettenhahn die MA49 – diese nimmt nun Stellung.

Heute Redaktion
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Bisamberg: Aufregung um Schlägerungen.
Bisamberg: Aufregung um Schlägerungen.
Bild: iStock (Symbol)

Viele Anfragen gingen bei VP-Bürgermeister Günter Trettenhahn und der Gemeinde Bisamberg bezüglich Schlägerungen und Forstarbeiten im Gemeindegebiet ein: "Leider sind dadurch auch schöne Waldwanderwege arg in Mitleidenschaft gezogen. Es gibt auch Ablagerungen von Baumstämmen, usw. usw.. Das Ganze passiert leider jetzt, wo die Ausflugs- und Wanderzeit beginnnt", postete der Bürgermeister auf Facebook.

"Mit mir bzw. der MG Bisamberg ist das nicht besprochen, wir wurden nicht mal informiert! Es kann uns auch niemand sagen, wann das Holz abtransportiert wird, wann die Wege wieder hergestellt sein werden und warum das alles nur nach rein wirtschaftlichen Gesichtspunkten erfolgen muss. Ist der Bisamberg mit seiner eindrucksvollen Naturlandschaft und Artenvielfalt nicht auch ein Naherholungsgebiet für die Menschen aus der Großstadt? Mich ärgert das gewaltig!"

Auf "Heute"-Anfrage nahm die MA 49 Stellung: "Die Waldflächen am Bisamberg sind im Eigentum von Gemeinde Bisamberg, Waldgenossenschaft Bisamberg, Stadt Wien (MA 49 - Forst und Landwirtschaftsbetrieb) und vielen privaten Waldbesitzern. Die Bewirtschaftung erfolgt grundsätzlich in Absprache und Kooperation mit Nachbarn und Gemeinde sowie der Forst- und Naturschutzbehörde."

Eschensterben fordere Handlungsbedarf

Aktuell bestehe hier aufgrund des Eschentriebsterbens bei allen Flächen mit höherem Eschenanteil akuter Handlungsbedarf, da zahlreiche Eschen dadurch sicherheitsgefährdend seien und aufgrund der Haftung/Baumsicherheit im intensiv zur Erholung genutzten Gebiet gefällt werden. Da im Unterwuchs bereits zahlreiche Jungbäume vorhanden sind, sei die multifunktionelle Wirkung der Wälder hinsichtlich Nutzung, Schutz, Wohlfahrt und Erholung auch weiterhin gegeben und es sind keine Aufforstungen notwendig.

"Die auf Flächen der MA 49 durchgeführten waldbaulichen Maßnahme wurden Anfang 2019 im Rahmen einer Begehung mit der Gemeinde Bisamberg (Vizebürgermeister Latzel) abgestimmt und vor Beginn die Gemeinde Bisamberg informiert. Genehmigung und Überwachung erfolgte durch die Bezirksforstbehörde Korneuburg, seitens der Forstbehörde wurde aktuell bestätigt, dass die Maßnahmen ordnungsgemäß und gesetzeskonform durchgeführt wurden. Schlägerungen fanden übrigens nicht nur durch die MA 49 sondern auch durch die Gemeinde Bisamberg auf ihren Flächen statt."

Wanderweg: Umleitung eingerichtet

Und abschließend: "Um den Waldboden zu schonen, wurde das angefallene Holz von der MA 49 nur bei trockenem Wetter ausgeführt und auf einer mit der Gemeinde Bisamberg vereinbarten Fläche zwischengelagert. Das Holz wird nach Abschluss der Arbeiten abgeführt, der Zeitpunkt dafür ist von der Witterung und weiteren logistischen Faktoren abhängig und kann noch nicht genau festgelegt werden. Danach werden allfällig beeinträchtigte angebotene Wanderwege wieder in einen guten Zustand gebracht. Für den während der Arbeiten nicht begehbaren Wanderweg wurde für die Zeit der Arbeiten eine Umleitung eingerichtet." (wes)