Österreich

Aggro-Hund verletzte Kind (7), Sani und Frau

Heute Redaktion
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Hier in der Nähe kam es zu den Attacken
Hier in der Nähe kam es zu den Attacken
Bild: Daniel Schreiner

Wie dramatisch der Zwischenfall gestern in Tulln war, zeigt die Opferanzahl: Ein Kind (7) und ein Sanitäter erlitten schwere Bissverletzungen, auch eine Frau wurde vom Hund verletzt.

Wie schwer die Bissattacke am Dienstagabend in Tulln war ("Heute" berichtete), wurde erst Mittwochfrüh durch die Polizei bekannt: Der Hund war bei einer Freundin des Besitzers, entkam aus der Wohnung beim Studentenheim, biss einem beim Technopark spielenden 7-Jährigen in die Hand, ließ vom Kind ab und rannte weg.

Zeugen alarmierten sofort Rettung und Notarzt. Das verletzte Kind wurde in die Wohnung gebracht. Drei Sanitäter waren ganz schnell am Unglücksort (Anm.: Rotes Kreuz ist nur wenige Hundert Meter entfernt). Zwei Sanitäter gingen in die Wohnung zum Siebenjährigen. Der dritte Helfer wartete draußen auf die Kollegen, um Notarzt und weitere Rettungskräfte einzuweisen.

Hund griff erneut an

Da biss der Hund wieder zu, fügte dem jungen Sanitäter schwere Bissverletzungen zu. Auch die Freundin (22) des Hundebesitzers (24), die dann dazwischen ging, wurde gebissen. Das Kind wurde ins Spital gebracht. Der Sanitäter erlitt die schwersten Verletzungen, musste stationär ins Krankenhaus. Zum Verletzungsgrad der Frau ist nichts bekannt.

Der Hund ist jetzt beim Besitzer in der Wohnung, der Hundehalter wird heute Besuch vom Amtstierarzt bekommen. "Es war ein sogenannter Listenhund, mit großer Wahrscheinlichkeit ein Pitbull", so ein Ermittler. Die einzig gute Nachricht: Keines der drei Opfer wurde lebensgefährlich verletzt.

Sonja Kellner vom Roten Kreuz: "Der junge Kollege ist stationär im Spital, hat schwere Bissverletzungen am Arm." Die Ermittlungen der Polizei laufen. "Es ist nicht einfach, es waren doch chaotische Szenen gestern. Wir müssen erst alle Beteiligten und Zeugen befragen und dann einen Abschlussbericht machen", so ein Ermittler.

"Hundebesitzer und Bekannte dürften keinen Sachkundenachweis zur Haltung des Hundes besitzen", teilte die Polizei am Mittwoch in einer Aussendung mit. Nach Abschluss der Ermittlungen werden die beiden der Staatsanwaltschaft St. Pölten und der zuständigen Bezirksverwaltungsbehörde angezeigt. (Lie)