Die Krypto-Leitwährung Bitcoin startet schwungvoll ins neue Jahr. Der Bitcoin-Preis ist am Dienstag erstmals seit über 20 Monaten wieder über die Marke von 45.000 US-Dollar gestiegen. Zuletzt kostete ein Bitcoin auf laut Coinmarketcap 45.800 Dollar (41.792 Euro) und damit über acht Prozent mehr als vor dem langen Silvester-Wochenende.
Einer der Gründe für den Preisanstieg der letzten Wochen und Monate ist die mögliche Zulassung eines Bitcoin-Fonds durch die US-amerikanische Börsenaufsicht SEC. Ein solcher Fonds, ein ETF (Exchange Traded Fund), würde es Anlegern ermöglichen, in Bitcoin zu investieren, ohne die Währung zu kaufen.
Bei der SEC sind mehrere solcher Anträge anhängig. Seit Wochen wartet unter anderem der weltweit größte Vermögensverwalter Blackrock auf den Entscheid der SEC. Offiziell soll dieser am 10. Jänner erfolgen. Einem Reuters-Bericht zufolge könnte die Aufsichtsbehörde aber bereits jetzt einen Entscheid kommunizieren.
Laut Krypto-Experte Pascal Hügli stehen die Chancen für eine Zulassung gut: "Nüchtern betrachtet gibt es denn auch einige Anzeichen, dass der ETF-Deal durch ist." So habe es in den letzten Wochen verschiedene "Last-Minute"-Änderungen gegeben, in denen unterschiedliche Bitcoin-ETF-Anwärter ihre Dokumente auf Geheiß der SEC angepasst hätten.
"Von Insidern liest man zudem Anzeichen, dass alles bestätigt sei. Und auch die bereits lancierten Werbespots vermittelten das Bild einer baldigen Genehmigung", so Hügli. Bitcoin-Experte Marcel Rapold beobachtet zudem, dass der Bitcoin-Preis bei der weltweit größten Terminbörse der Welt CME über 1.000 Dollar höher ist als bei der bekannten Krypto-Börse Coinbase.
"Dieser markante Anstieg deutet möglicherweise auf das Engagement eines großen Investors hin, der Zugang zu Informationen haben könnte, die der Öffentlichkeit noch nicht bekannt sind. Das könnte ein Indikator für die baldige Genehmigung eines Bitcoin ETF sein."
Diverse Experten rechnen ausserdem damit, dass das Anlegerinteresse bei einer Zulassung der Bitcoin-Fonds deutlich steigt und große Beträge investiert werden könnten. "Mittel- bis langfristig glaube ich aber, dass sich eine Bewilligung positiv auf den Kurs auswirken wird, weil Bitcoin mit dem ETF nun das oberste Gütesiegel hat", so Hügli.
Dies könnte laut dem Experten auch leicht skeptische Investoren (auch institutionelle Akteure) zu einem Investment bewegen. Persönlich denkt Hügli, dass der Preis bei einer Bewilligung nochmals zehn bis 15 Prozent steigen könnte. Bis zur tatsächlichen Lancierung der Fonds könne es aber noch zu Korrekturen kommen.
Auch andere Kryptowährungen wie Ethereum werden vom Bitcoin-Preisanstieg mitgezogen. So notierte die nach Bitcoin zweitgrößte Kryptowährung einen Anstieg von über fünf Prozent. Andere Kryptos aus den Top Ten sind noch höher gestiegen: Solana verzeichnete einen Preisanstieg von über zwölf Prozent in den letzten 24 Stunden.