"Der Crash hat Milliarden vernichtet, aber es wird wieder raufgehen", sagt Rino Borini, der den Bitcoin-Economy-Lehrgang an der Hochschule für Wirtschaft Zürich leitet.
Welche Auswirkungen hat der Kurssturz auf die Realwirtschaft?
"Wohl gar keine", sagt Borini, der davon ausgeht, dass der Rückgang nur kurzfristiger Natur ist. Kryptobörsen profitierten nun sogar, weil das Handelsvolumen steige und sie Geld mit Gebühren verdienen. Grobe Auswirkungen auf unsere Jobs und unseren Alltag gebe es aber kaum. Die Situation könnte sich allerdings verschärfen, wenn eine Rezession komme oder der Konflikt im Nahen Osten weiter eskaliere, so Borini.
Ist das jetzt ein Totalabsturz oder nur eine gesunde Korrektur?
"Der Crash hat Milliarden vernichtet, aber es wird wieder raufgehen", sagt Borini, der von einer "gesunden Geldvernichtung" spricht. Wer langfristig investiere, sollte mit solchen Kursstürzen umgehen können. Unerfahrenen Anlegerinnen und Anlegern könnte der Crash aber schaden, weil viele in Panik verkaufen und dem Kryptomarkt den Rücken kehren könnten.
"Furchtbare US-Arbeitslosenzahlen": Aktien und Bitcoin brechen ein
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Analysten gehen davon aus, dass der Kurssturz noch nicht vorbei ist.
REUTERS
Die Kurse an den Aktienmärkten seien "von der Fantasie um die künstliche Intelligenz" getrieben gewesen, hieß es.
REUTERS
Das US-Arbeitsministerium hat enttäuschende Arbeitslosenzahlen vorgelegt, die Arbeitslosigkeit ist von 4,1 auf 4,3 Prozent gestiegen.
REUTERS
Rezessionssorgen haben die Börsen zum Absturz gebracht: Die Aktien von Intel sind um über 20 Prozent eingebrochen,...
REUTERS
...der japanische Leitindex Nikkei hat mehr als fünf Prozent an Wert verloren,...
REUTERS
...der Schweizer SMI drei Prozent.
REUTERS
Auch Bitcoin und...
Getty Images
...der Technologieindex Nasdaq sind rot.
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Analysten gehen davon aus, dass der Kurssturz noch nicht vorbei ist.
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Die Kurse an den Aktienmärkten seien "von der Fantasie um die künstliche Intelligenz" getrieben gewesen, hieß es.
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Das US-Arbeitsministerium hat enttäuschende Arbeitslosenzahlen vorgelegt, die Arbeitslosigkeit ist von 4,1 auf 4,3 Prozent gestiegen.
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Rezessionssorgen haben die Börsen zum Absturz gebracht: Die Aktien von Intel sind um über 20 Prozent eingebrochen,...
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Welche Auswirkungen hat der Crash auf das globale Finanzsystem?
Das sei schwierig zu beantworten. Bitcoin korreliere oft mit Technologie-Aktien, die Kursbewegungen nach unten und oben seien aber viel stärker. In Panikphasen habe der Bitcoin-Kurs auch schon positiv reagiert, etwa bei der Pleite der Silicon Valley Bank. Aktuell sei das aber nicht der Fall.
Was soll ich tun, wenn ich mit Krypto stark im Minus bin?
Borini rät, seine Emotionen zu kontrollieren. Wer zu emotional sei, gerate in Panik und verkaufe seine Coins. Erholen sich die Kurse wieder, bereue man es dann. Wichtig beim Anlegen sei, eine Strategie zu entwickeln. Habe man Geld investiert, das man plötzlich brauche, habe man wohl etwas falsch gemacht, so müsse man oft mit Verlust verkaufen. Man sollte nur Geld investieren, das man in absehbarer Zeit nicht benötigt, so Borini.
Bitcoin, die bekannteste Kryptowährung
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Seit 2013 gibt es auch Bitcoin-Automaten. Der erste wurden in der kanadischen Stadt Vancouver aufgestellt.
picturedesk.com
Virtuelle Währung zum Anfassen: Mit einer "Papiergeldbörse" können Bitcoins offline aufbewahrt werden.
Reuters
Immer mehr bekannte Personen investieren in Bitcoin.
iStock
Die virtuelle Währung wurde im Jahr 2009 lanciert.
Reuters
So kann man sie sich vorstellen, doch gehandelt wird nur virtuell: Bitcoins.
Reuters
Bitcoin-Mining: Bitcoins werden durch sogenannte Miner geschaffen. Diese lassen Algorithmen auf Hochleistungscomputern laufen, um neue kryptografische Schlüssel zu entdecken.
imago stock & people
Das Bitcoin-System ist auf total 21 Millionen mögliche Schlüssel limitiert.
iStock
Seit 2013 gibt es auch Bitcoin-Automaten. Der erste wurden in der kanadischen Stadt Vancouver aufgestellt.
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Virtuelle Währung zum Anfassen: Mit einer "Papiergeldbörse" können Bitcoins offline aufbewahrt werden.
Reuters
Immer mehr bekannte Personen investieren in Bitcoin.
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Die virtuelle Währung wurde im Jahr 2009 lanciert.
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Wie geht es nun weiter mit Bitcoin?
Borini prognostizierte Anfang Jahr, dass der Bitcoin-Kurs bis Ende 2024 einen Höchststand von 80.000 US-Dollar erreichen wird. "An dieser Prognose halte ich fest", sagt er heute – sofern der Konflikt im Nahen Osten nicht eskaliere oder die Weltwirtschaft in eine Rezession rutsche.
Was ist mit Altcoins, die gerade noch stärker leiden als Bitcoin?
Wer noch keine Kryptowährungen habe, kaufe oft zuerst Bitcoin, sagt Borini. Altcoins könnten eine gute Beimischung ins Investment-Portfolio sein, viele würden langfristig aber wieder verschwinden. Zum Beispiel die vielen Meme-Coins, die außer fürs Spekulieren keinen Nutzen hätten.