Wirtschaft

Bitcoins brauchen so viel Strom wie ganz Österreich

Ein niederländischer Ökonom hat ausgerechnet, wie viel Strom bei der Herstellung von Bitcoins gebraucht wird: So viel wie ganz Österreich.

Heute Redaktion
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Wie viel Strom genau die Herstellung der Kryptowährung Bitcoin verbraucht, ist nicht leicht auszurechnen. Der niederländische Ökonom und Krypto-Experte Alex de Vries hat jetzt eine Studie veröffentlicht, die es sich zur Aufgabe gemacht hat, den globalen Stromverbrauch von Bitcoin möglichst genau einzuschätzen.

Ende des Jahres auf Österreich-Niveau

Vries' Berechnungen zufolge, die von anderen Wissenschaftlern kontrolliert wurden, soll der derzeitige Energieverbrauch des Bitcoin-Netzwerks bei mindestens 2,55 Gigawatt liegen. Bis Ende 2018 sollen bereits 7,7 Gigawatt verwendet werden – das ist der Gesamtverbrauch von Österreich oder ein halbes Prozent des weltweiten Energieverbrauchs.

Zum Vergleich: Alle Solaranlagen weltweit erzeugten 2016 gut ein Prozent des globalen Strombedarfs.

42.000 Kilowattstunden pro Bitcoin

Derzeit brauche es etwa 42.000 Kilowattstunden um einen Bitcoin zu schaffen - aber nur, falls Hochleistungscomputer mit guten Kühlsystemen eingesetzt werden, sagte De Vries dem deutschen Magazin „Der Spiegel". Sonst sei der Wert noch höher.

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Noch ein Vergleich: Ein Durchschnittshaushalt verbraucht im Jahr 3.500 Kilowattstunden.

Die Berechnung



Wie kommt De Vries auf seine Zahlen? Es sei öffentlich bekannt, wie groß die gesamte Rechenleistung für Bitcoin-Mining ist - und wie viel Strom der effizienteste Prozessor, der auf dem Markt ist, bei einer bestimmten Rechenleistung verbrauche. Daraus lasse sich errechnen, wie groß der Energiebedarf des Systems mindestens sein müsse, erklärt der Ökonom, der bei der Beratungsfirma PricewaterhouseCooper arbeitet.

De Vries hat in seiner Studie ein Best-Case-Szenario angenommen - also wie hoch der Stromverbrauch ausfällt, wenn alle eingesetzten Prozessoren das beste auf dem Markt erhältliche System nutzten. Der tatsächliche Verbrauch dürfte also noch höher sein.

Hier die Studie von Alex de Vries.

(GP)