Wirtschaft

Blackout im Aufzug – so gefährlich ist es für dich

Der Wiener Aufzughersteller Schindler bereitet sich auf einen Blackout vor. Ein neues Evakuierungssystem soll im Lift Gefangene retten können.

Roman Palman
Der Aufzughersteller Schindler setzt jetzt auf eine automatische Notevakuierungsvorrichtung gegen Blackouts.
Der Aufzughersteller Schindler setzt jetzt auf eine automatische Notevakuierungsvorrichtung gegen Blackouts.
Rayfilmz für Schindler Aufzüge und Fahrtreppen GmbH

Plötzlich fällt das Licht aus, der Aufzug bleibt stecken, man ist in der engen Kabine gefangen – für viele Menschen gilt ein Stromausfall während einer Liftfahrt als Horror-Szenario. Manchmal dauert auch die Behebung eines lokalen Problems Stunden, doch was, wenn die ganze Stadt oder das ganze Land vielleicht für mehrere Tage keinen Saft mehr hat?

Ein solcher Blackout könnte für Gefangene in einem Aufzug schreckliche Folgen haben. Deswegen bemüht sich der bekannte Hersteller Schindler um eine eine lückenlose Blackout-Vorsorge. Um die Sicherheit der Fahrgäste "maximal zu erhöhen", setzt das Unternehmen auf eine automatische Notevakuierungsvorrichtung.

Bei einem Stromausfall bremst die Aufzugsanlage erst langsam und selbstständig bis zum Stillstand ab. Nach wenigen Sekunden, wenn alle Sicherheitsschalter geschlossen sind, leitet die Anlage automatisch eine langsame Fahrt in das nächste Stockwerk ein. Dort öffnet sich die Kabine, und die Fahrgäste können sicher aussteigen. 

Ruhe bewahren

Sicherheit, Schnelligkeit und Komfort würden bei dem automatischen System eindeutig überwiegen, betont Schindler, eine manuellen Notbefreiung durch den Servicetechniker sei jedoch weiterhin immer möglich.

Wer festsitzt, solle die Ruhe bewahren und auf das geschulte Personal waren. Das Unternehmen warnt vor Panikreaktionen: "Eigene Versuche, sich aus dem Lift zu befreien, etwa durch Auftreten der Aufzugstüre, sind unbedingt zu unterlassen! Die Selbstbefreiung kann lebensgefährlich sein, die Risiken sind für Laien nicht abschätzbar."

Selbst ältere Lifte ohne automatische Notevakuierungsvorrichtung wären mit einer Batterie ausgestattet, die Notruf und Notlicht für eine Stunde versorgen könne. Angst, zu ersticken, brauche selbst danach niemand haben: "Die Aufzugskabine ist mit ständig wirksamen Lüftungsöffnungen ausgestattet."

Blackout-Herausforderung enorm

"Die Gefahr eines Blackouts durch eine Netzüberlastung bzw. Cyberattacken ist ein sicherheitspolitisches Dauerthema. Aber auch bei kurzfristigen Stromausfällen kommt es immer wieder zu riskanten Selbstbefreiungsversuchen durch Fahrgäste, die ein enormes Risiko mit sich bringen", weiß Gottfried Jung, Existing Installation Director Schindler Österreich.

Die technischen Möglichkeiten, bei allen Aufzugsanlagen eine sichere, automatische Evakuierung im Fall eines Stromausfalls einzuleiten, seien aber bereits vorhanden. "Wir empfehlen unseren Kunden stets, bei Neuanlagen die automatische Evakuierung zu installieren, das ist eine essenzielle Investition in die Sicherheit der Fahrgäste." Sämtliche Schindler Produktlinien wie auch die meisten Fremdanlagen könnten jetzt österreichweit nachgerüstet werden.

"Die Herausforderungen im Fall eines Blackouts sind enorm. Durch technische Innovation und Vorsorge können wir aber die Sicherheit erhöhen und Risiken minimieren", so der Schindler-Abteilungschef abschließend.

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