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Blackout vereitelt – Reichsbürger planten Regierungsput

Ersten Ermittlungen zufolge sollen 25 Menschen aus der deutschen Reichsbürger-Szene einen gewaltsamen Staatsputsch vorbereitet haben.

Jochen Dobnik
Deutschlands Sicherheitskräfte gehen mit 3.000 Beamten gegen einen Putschversuch der "Reichsbürger" vor.
Deutschlands Sicherheitskräfte gehen mit 3.000 Beamten gegen einen Putschversuch der "Reichsbürger" vor.
Paul Zinken / dpa / picturedesk.com

Im Zuge des größten Einsatzes in der Geschichte der Bundesrepublik wurden am Mittwochmorgen bei einer länderübergreifenden Razzia 25 Mitglieder der "Reichbürger"-Szene festgenommen, unter ihnen ist auch ein Österreicher – "Heute" hat berichtet. Ihnen wird vorgeworfen, einen gewaltsamen Umsturz des Staates vorbereitet zu haben.

"Der Generalbundesanwalt (GBA) ermittelt gegen ein mutmaßliches Terror-Netzwerk aus dem Reichsbürger-Milieu. Es besteht der Verdacht, dass ein bewaffneter Überfall auf Verfassungsorgane geplant war", erklärt Justizminister Marco Buschmann. Ziel der Gruppe war nach ARD-Informationen der Sturz des deutschen Staates und die Errichtung eines Deutschen Reiches nach dem Vorbild von 1871.

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    Die Bundesanwaltschaft in Deutschland im Zuge einer Razzia 25 Personen der "Reichsbürger"-Szene festgenommen – darunter ist auch ein Österreicher.
    Die Bundesanwaltschaft in Deutschland im Zuge einer Razzia 25 Personen der "Reichsbürger"-Szene festgenommen – darunter ist auch ein Österreicher.
    Uli Deck / dpa / picturedesk.com

    Sturm auf den Reichstag, landesweite Blackouts

    "Den Angehörigen der Vereinigung ist bewusst, dass dieses Vorhaben nur durch den Einsatz militärischer Mittel und Gewalt gegen staatliche Repräsentanten verwirklicht werden kann. Hierzu zählt auch die Begehung von Tötungsdelikten", heißt es in einer Aussendung der GBA. So sollen die Festgenommenen verschiedene konkrete Szenarien geplant gehabt haben, darunter den gewaltsamen Sturm mit einer kleinen bewaffneten "Heimatschutzkompanie" auf den Deutschen Bundestag an einem Tag X sowie die Destabilisierung des Staates durch das Erzeugen politischer Unruhe.

    Laut NDR, WDR und Süddeutscher Zeitung ist dieser Tag X bereits zweimal verschoben worden, ursprünglich hätte er im März, dann im September stattfinden sollen. Schon zuvor wurden Pläne publik, Stromtrassen und Umspannwerke zu sprengen, um einen deutschlandweiten Blackout auszulösen.

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    25 Personen wurden festgenommen – in Baden-Württemberg, Bayern, Berlin, Hessen, Niedersachsen, Sachsen und Thüringen, darunter jeweils eine Person in Österreich (Kitzbühel) und Italien. Kopf der Bewegung soll der Unternehmer "Heinrich XIII. Prinz Reuß aus Hessen" sein, der Spross eines thüringischen Adelsgeschlechts. Der 71-Jährige soll nach dem Putsch als Monarch vorgesehen gewesen sein, Justizminister sollte die ehemalige AfD-Abgeordnete und Richterin aus Berlin, Birgit Malsack-Winkemann werden.