Niederösterreich

Blaues Wunder, schwarzer Kater! Wie gehts weiter in NÖ?

Die VPNÖ hat die Absolute deutlich verloren, die Blauen und Roten aber auch keine Mehrheit. Was heißt das für die Zukunft?

Jubelstimmung bei der FPNÖ rund um Wahlsieger Udo Landbauer
Jubelstimmung bei der FPNÖ rund um Wahlsieger Udo Landbauer
Thomas Lenger

Mit knapp unter 40 Prozent (Anm.: mit der Briefwahl könnte sich doch noch der 40er ausgehen) hat Johanna Mikl-Leitner ihr selbst erklärtes Wahlziel knapp verfehlt, die Blauen sind mit über 24 % die großen Gewinner, die SP dümpelt bei gut 20 % herum, verlor sogar Platz 2 an die Landbauer-FP.

Somit fuhren sowohl die Volkspartei als auch die Sozialdemokraten das historisch schlechteste Wahlergebnis in Niederösterreich ein; die FP durfte über das beste Ergebnis jubeln, Grüne und Neos konnten jeweils leicht zulegen. Die Wahlbeteiligung lag bei 71,6 %. Auffällig dabei die "Landflucht": Während am Land brav gewählt wurde, schritten in den Städten weniger Menschen zu den Urnen - Wr. Neustadts Wahlbeteiligung lag bei deutlich unter 60 Prozent.

Doch was heißt das jetzt für die Zukunft in Niederösterreich? Im Landtag hat die VP somit klar die Mehrheit verloren, rasselt von 29 auf 23 Sitze runter, die Roten verlieren einen Sitz im Landtag (13 auf 12), die Blauen legen 6 Sitze zu und haben künftig 14. Die Grünen haben 4 Sitze und somit wieder Klubstatus, die Neos bleiben auf 3 und erreichen eben diesen wichtigen Klubstatus nicht. 

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    Udo Landbauer in der Landesgeschäftsstelle der FPNÖ
    Udo Landbauer in der Landesgeschäftsstelle der FPNÖ
    Thomas Lenger

    In der Landesregierung verliert die VP nach Jetztstand zwei von sechs Landesräten, die SPNÖ hält ihre 2 Landesräte, die Blauen gewinnen 2 Regierungsitze und kommen auf 3 Landesräte (bisher 1). Passiert das Wunder durch die Wahlkarten doch noch und die VPNÖ bekommt einen 5. Regierungssitz, sieht die Sache für die Schwarzen wieder weit freundlicher aus. Dann hätte die VP zwar die absolute Mehrheit in der Landesregierung, nicht jedoch im Landtag.  

    Die schwer geschlagene Landeshauptfrau streckte schon am Sonntagabend ihre Hand in alle Richtungen aus und will am Miteinander festhalten - sprich eine Zusammenarbeit mit Rot-Blau unter ihr als Landeschefin.

    Die Blauen schlossen jedoch eine Zusammenarbeit mit der Mikl-Leitner-VP aus - alles dazu hier. Somit bliebe nur noch eine "große Koalition" von VP und SP, die dann auf 6 Regierungsmitglieder käme und mit der FP ein mächtiges Gegenüber hätte. Und: Wenn ÖVP und SPÖ eine Koalition bilden, könnten sie Udo Landbauer als Landesvize bei der Abstimmung im Landtag laut "Krone" verhindern, was eigentlich kaum bis nicht vorstellbar ist. Denn: Laut Proporz stünde der FP einer der beiden Landesvize als zweitstärkste Partei fix zu (wenn VP Landeschef und einen Landesvize stellt).

    Dass Udo Landbauer Landeschef mit SP-Unterstützung sowie der Hilfe einer Kleinpartei wird, gilt als nahezu unmöglich.